Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 30. April 2012 / 11:37 h
Sicher, er wurde hier geboren und vor gut 30 Jahren eingebürgert, aber einen Schweizer Ahnenausweis würde er nie bekommen. Zwei Generationen zurück und er wäre in etwa so Schweizerisch wie Christoph Blochers Ururgrossvater.
Doch es kommt noch schlimmer, denn durch die Heirat mit einer Österreicherin hat der Autor zusätzlich zur Überfremdung der Schweiz beigetragen und eine weitere Person hier hin gebracht, die «Danke sehr» statt «Märssi» sagt! Schande, Schande, Schande.
Doch nun sehe ich die Welt endlich mit den Augen einer, die den Durchblick hat. Ja, es sind nicht die vielen einzelnen deutschen Ärzte, welche das Problem sind, sondern es ist die Masse. Genau so wie mit Kakerlaken, nicht wahr, Frau Rickli? Und wenn man den ersten nicht zurück schickt, hat man auf einmal die ganze Küche ... sorry ... ein ganzes Spital voll!
Und erst recht die Bergrestaurants. Einfach keine Schweizer Serviertöchter (übrigens danke, dass Sie dieses wunderbare Wort wieder in die Medien brachten - da lacht das Herz des Patrons doch gleich wieder), sondern nur solche blöde Servicefachangestellten aus Deutschland, die einen zwar schnell und freundlich, aber eben doch fremdländisch bedienen.
Deutsche Einwanderer an der Schweizer Grenze (oder doch Fussballfans?): Invasionsarmee!!!! /


Da fühlt man sich einfach nicht mehr daheim. Natürlich vermögen auch Sie nicht zu sagen, woher denn auf einmal ein paar tausend Schweizer Servierdüsen kommen sollten, aber es ist ja auch nicht Ihre Aufgabe, Probleme zu lösen, sondern gefühltes Unbehagen zu multiplizieren. Chapeau für Ihren Mut und die in letzter Konsequenz geforderte Umstellung von Bündnerland, Berner Oberland und Wallis auf Selbstbedienungstourismus!
Ebenso mutig Ihre Forderung, mit der Aufhebung des Numerus Clausus endlich mehr Schweizer Ärzte zu produzieren. Für eine Exponentin einer Partei, welche stets an Bildung und Universitäten sparen will, ist der Wunsch, die Kapazitäten an den medizinischen Fakultäten mit einem Handstreich zu verdoppeln, geradezu visionär. Die Finanzierung müsste natürlich durch die Studierenden erfolgen, aber wie bloss? Eine Idee wäre es, dass Spitäler Studenten das Studium sponsern und nach erfolgreichem Abschluss den neuen Doktor in einer Art Leibeigenschaft bis zur Abarbeitung der Studienkosten gegen Kost und Logis im Keller des Spitals halten würden - ein Modell, dass sich auch bei Schlepperbanden schon bewährt hat und einen Brain-Drain von Schweizer Ärzten ins Ausland verhindern würde (wir wollen ja nicht, dass es uns gleich wie den Deutschen geht, oder?). Und die Professoren ... na, die würden wir als Saisonniers aus Deutschland holen und während der Semesterferien wieder zurück schicken!
Doch Frau Rickli, Sie haben (vermutlich, weil Sie noch keine kleinen Schweizer auf die Welt gestellt haben - bitte schnell an die Arbeit, damit der Ausländeranteil im lokalen Kindergarten sinken wird) noch nicht alle Problembereiche angesprochen: Etwa, dass wegen des Lehrermangels auch immer mehr Lehrkräfte aus dem Ausland kommen, unsere Kinder immer häufiger mit korrektem Hochdeutsch traktieren und ihnen den Genitiv beibringen (es wäre daher erstrebenswert, die Zürcher Kindergarten-Schwiizertütsch-Gesetzgebung schweizweit bis zur Sekundarschule auszudehnen).
Ja, Frau Rickli, Sie haben es erkannt. Eine deutsche Physiotherapeutin, ein deutscher Chef und ein paar deutsche KollegInnen (nämlich Ihre) sind O.K., aber 250'000 sind eine Invasionsarmee! Leider kann ich Ihnen nicht mit einer Auswanderung meinerseits dienen, denn zum einen kriege ich meinen alten Pass nicht zurück und zum anderen sind Schweizer Kolumnisten in Österreich und Deutschland nur sehr begrenzt gefragt.