Verhandlungen mit der Beteiligungsfirma Permira seien bereits weit fortgeschritten, berichtete die Financial Times unter Berufung auf informierte Kreise. Der Wert des Geschäfts wird auf über 250 Millionen Franken geschätzt - Geld, das der finnische Hersteller in seiner schwierigen Übergangszeit gut gebrauchen könnte.
Nokia hatte Vertu 1998 gegründet, um in den lukrativen Markt für Luxushandys einzusteigen. Es dauerte allerdings vier Jahre, bis die Finnen die ersten Luxus-Geräte auf den Markt brachten. Die handgefertigten Geräte - unter Verwendung von Edelmetallen und Edelsteinen wie Saphiren - können Preise von mehr als 250'000 Franken erreichen. Den Käufern stehen dafür unter anderem auch verschiedene Zusatzleistungen wie Reiseführer bei Ankunft in einer neuen Stadt, Informationen über exklusive Produkte und Services sowie ein virtueller Concierge zur Verfügung. Ebenfalls abgedeckt ist ein umfangreiches Garantie-Angebot für die Edel-Handys, das garantierte Datensicherheit, Telefonwartung und technischen Support beinhaltet.
Nokia hatte Vertu 1998 gegründet, um in den lukrativen Markt für Luxushandys einzusteigen. /


Der Jahresumsatz mit Vertu-Handys wird auf 250 bis 385 Millionen Franken geschätzt.
Geldquelle im schwächelndem Geschäft
Für Nokia könnte ein erfolgreicher Verkauf der Sparte wieder etwas Geld in die Kassen spülen. Der Hersteller war seit 1998 Weltmarktführer im Handy-Geschäft, musste aber im ersten Quartal des aktuellen Jahres seine langjährige Spitzenposition an den koreanischen Konkurrenten Samsung abtreten abgeben und belegt nun noch hinter Apple den dritten Platz.
Vor allem bei Smartphones ist Nokia weit zurückgefallen. Hier setzten die Finnen lange auf das eigene Betriebssystem Symbian, bis sie die Reissleine zogen und eine enge Partnerschaft mit Microsoft eingingen.
Im Herbst vergangenen Jahres kam das erste Smartphone mit dem System Windows Phone auf den Markt. Von dieser Modellreihe Lumia wurden bislang zwei Millionen Geräte verkauft. Im ersten Quartal dieses Jahres musste Nokia einen Verlust von über eine Milliarde Franken hinnehmen, der Umsatz fiel binnen Jahresfrist um 29,3 Prozent auf 9,45 Milliarden Franken.