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Maldonado vor der gesamten Formel-1-EliteDie diesjährige Formel-1-WM erlebte in Montmeló eine weitere Sensation. Pastor Maldonado gewann im Williams-Renault den Grand Prix von Spanien vor Lokalmatador Fernando Alonso und weckte so Erinnerungen an 1983.fest / Quelle: Si / Sonntag, 13. Mai 2012 / 16:21 h
Vor 29 Jahren hatten Nelson Piquet (Brabham), John Watson (McLaren), Alain Prost (Renault), Patrick Tambay (Ferrari) und Keke Rosberg (Williams) zum bis gestern einzigen Mal in der Formel-1-Geschichte fünf verschiedene Teams in den ersten fünf Rennen triumphieren lassen. Dass sich in Montmeló nach Jenson Button, Alonso, Nico Rosberg und Sebastian Vettel ein fünfter Fahrer in die diesjährige Siegerliste würde eintragen können, war im Vorfeld des Rennens auf dem Circuit de Catalunya von einigen Experten erwartet worden. Sie dachten bei ihren Prognosen jedoch nicht an Maldonado, sondern an Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen oder Romain Grosjean.
Beim ersten Saisonrennen in Europa zog Alonso nach einem harten, aber fairen Duell sofort am von der Pole-Position gestarteten Maldonado vorbei und kontrollierte anschliessend während des ersten Renndrittels das Geschehen. Maldonado liess sich jedoch im erneut erstaunlich schnellen Auto von Williams nicht abhängen und eroberte nach dem zweiten Boxenstopp die Führung zurück, da Alonso wohl ein bisschen zu spät zum Reifenwechsel in die Ferrari-Box gekommen war. Im weiteren Rennverlauf verteidigte der Venezolaner seine Führung gegen den Asturier geschickt und sorgte so für den ersten Sieg von Williams seit dem Grand Prix von Brasilien vor acht Jahren. Damals, am 24. Oktober 2004, hatte der Kolumbianer Juan Pablo Montoya in einem Auto des britischen Traditionsrennstalls triumphiert. "Es hat seit unserem letzten Sieg viel zu lange gedauert, aber wir alle haben nie aufgehört, daran zu glauben", sagte Teamchef Frank Williams, der vor einem Monat seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte. Vom Bezahl- zum Siegfahrer Maldonado, der in seinen 23 Grands Prix zuvor lediglich fünf Zähler hatte ergattern können, klassierte sich vor seinem gestrigen Triumph nie in der Nähe der Podestränge. Als bisheriges Bestergebnis stand für den 27-Jährigen seit Mitte April der 8. Platz in Schanghai in den Statistikbüchern. Maldonado hatte vor zwei Jahren die GP2-Serie vor Sergio Perez gewonnen, wurde nach seinem Einstieg in die Formel 1 wegen der Unterstützung mit Öl-Millionen aus der Heimat aber dennoch häufig als "Bezahlfahrer" abgestempelt. Gestern ging er als 104. Sieger in die Geschichte der Königsklasse ein. "Mein erster Podestplatz und mein erster Sieg: Jeder kann sich vorstellen, wie ich mich fühle. Es war ein hartes Rennen", sagte der sichtlich gerührte Venezolaner. Im 22. Rennen auf dem Rundkurs 25 km nördlich von Barcelona wurde zum 17. Mal jener Fahrer als Sieger abgewinkt, der von der Pole-Position starten durfte. Auf den vordersten Platz der Startaufstellung war Maldonado erst viereinhalb Stunden nach dem Qualifying am Samstag gerückt. Lewis Hamilton verlor seine überlegen herausgefahrene Pole-Position, weil er mit seinem McLaren-Mercedes nicht wie vom Reglement gefordert bis in den Parc fermé gefahren war. Die McLaren-Crew hatte zu wenig Benzin in Hamiltons Auto eingefüllt. Der nach der Disqualifikation vom letzten Platz gestartete Brite setzte im Rennen zu einer beeindruckenden Aufholjagd an und wurde letztlich Achter. Als einziger Fahrer kam Hamilton mit nur zwei Boxenstopps aus. Vettel und Alonso gleichauf Nicht mit Maldonado und Alonso mitzuhalten vermochten die beiden Lotus-Fahrer Kimi Räikkönen und Romain Grosjean. Der Finne und der für Frankreich startende Genfer fuhren für ihr Team mit den Rängen 3 und 4 jedoch erneut ein hervorragendes Ergebnis heraus. Pastor Maldonado auf dem Podest. /
Der Venezulaner Pastor Maldonado im Williams. /
In der WM-Wertung verteidigte Vettel seine Führung, weil er mit einem starken Schlussspurt noch drei Konkurrenten überholen konnte. Zu mehr als Platz 6 reichte es dem letztjährigen Sieger in Montmeló jedoch nicht. Der Deutsche und Alonso liegen nun nach fünf Rennen mit je 61 Zählern an der Spitze. Resultate: Montmeló. Grand Prix von Spanien. Schlussergebnis nach 66 Runden: 1. Pastor Maldonado (Ven), Williams-Renault. 2. Fernando Alonso (Sp), Ferrari, 3,1 Sekunden zurück. 3. Kimi Räikkönen (Fi), Lotus-Renault, 3,8. 4. Romain Grosjean (Sz/Fr), Lotus-Renault, 14,7. 5. Kamui Kobayashi (Jap), Sauber-Ferrari, 64,6. 6. Sebastian Vettel (De), Red Bull-Renault, 67,5. 7. Nico Rosberg (De), Mercedes, 77,9. 8. Lewis Hamilton (Gb), McLaren-Mercedes, 78,1. 9. Jenson Button (Gb), McLaren-Mercedes, 85,2. 10. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 1 Runde zurück. - Ausgeschieden u.a.: Perez, Sauber-Ferrari; Michael Schumacher (De), Mercedes; Bruno Senna (Br), Williams-Renault.
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