Damit muss der Bund zusammen mit den Kantonen gesamtschweizerisch eine Mindestzahl von Studienplätzen an den medizinischen Fakultäten festlegen. Die Mindestzahl muss so angesetzt werden, dass der Bedarf in der Schweiz gedeckt werden kann.
Um den medizinischen Nachwuchs in der Grundversorgung sicherzustellen, soll der Bund zudem den medizinischen Fakultäten gezielt Bundesmittel für die Hausarztmedizin ausrichten. Es handelt sich nicht um den ersten Vorstoss zum Thema: Beide Räte haben schon ähnlichen Anliegen zugestimmt.
Zentralisierung der Ausbildung
Dagegen stellten sich Vertreter der SVP. Die Motion strebe eine Zentralisierung der Ärzteausbildung an und bedeute einen weiteren Schritt in Richtung «Staatsmedizin», kritisierte Christoph Mörgeli (SVP/ZH). Dies führe bloss zu einem Prämienanstieg.
Die Mehrheit im Rat war jedoch der Ansicht, der Ärztemangel müsse bekämpft werden.
Massnahmen gegen Ärztemangel in der Schweiz. /


Immer mehr in der Schweiz praktizierende Ärztinnen und Ärzte seien im Ausland ausgebildet worden, stellten die Befürworter fest. Darunter könne die Qualität der Behandlungen leiden, etwa wegen Verständigungsproblemen im Gespräch mit Patienten.
1000 ausländische Mediziner im Jahr
Der Bundesrat stellte sich nicht gegen den Vorstoss. Auch er betrachtet den Ärztemangel als Problem. Zwar liege die Kompetenz bei den Kantonen. Da das Problem aber die ganze Schweiz betreffe, sei es dringlich, das Gespräch mit den Kantonen zu vertiefen, um gemeinsam Massnahmen zu treffen.
In den letzten zehn Jahren wurde die Zahl der medizinischen Studienplätze um 15 Prozent erhöht. Jährlich schliessen 800 Personen ein Medizinstudium ab. Das reicht jedoch nicht: Jedes Jahr kommen 1000 Mediziner aus dem Ausland in die Schweiz.