22 Prozent oder rund 7000 aller per 2009 in der Schweiz tätigen Ärztinnen und Ärzte haben ihre Ausbildung im Ausland absolviert. In den Spitälern liegt dieser Anteil bei 30, im ambulanten Bereich bei 14 Prozent.
Das sei nicht gut, sagte Gesundheitsminister Didier Burkhalter am Freitag vor den Medien. Für manche Länder sei die Abwanderung von Fachkräften ein grosses Problem. Um den heutigen Bedarf eigenständig decken zu können, müssten in der Schweiz laut dem Bericht zwischen 1200 und 1300 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr ausgebildet werden - 50 Prozent mehr als heute.
Eine Erhöhung der Kapazitäten sei angezeigt, schreibt der Bundesrat.
Bericht: Kein Mangel an Ärzten, dafür an Ausbildungsstellen. /


Die Nachfrage könne jedoch nicht nur mit mehr Personal bewältigt werden. Nötig seien auch eine Steigerung der Effizienz, bessere Koordination und ein gezielter Einbezug weiterer Gesundheitsberufe.
Keine Aufhebung des Numerus Clausus
Die Aufhebung des Numerus Clausus ist für Burkhalter keine Option. Dies würde bloss dazu führen, dass weniger Studierende ihr Medizinstudium erfolgreich abschliessen würden, sagte der Gesundheitsminister.
Die Kantone diskutieren laut dem Basler Gesundheitsdirektor Carlo Conti derzeit darüber, zusätzliche Studienplätze bereitzustellen. Die Studierenden müssten sich dabei verpflichten, bei der Hausarztmedizin zu bleiben. «Wir brauchen nicht zusätzliche Schönheitschirurgen», gibt Conti zu bedenken.