Das Magazin c't hat in seiner aktuellen Ausgabe den Energieverbrauch eines Smartphones genau untersucht und die schlimmsten Stromfresser im Gerät aufgespürt. Fürs Energiesparen gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder der Nutzer kümmert sich selbst um das Abschalten der betreffenden Dienste oder er lässt dies von geeigneten Apps erledigen.
Display und Kamera die schlimmsten «Übeltäter»
Die Tests wurden mit einem aktuellen Samsung Galaxy S3 durchgeführt. Mit einer Leistungsaufnahme von 1 683 Milliwatt outete sich die Videoaufnahme als der schlimmste Energiefresser. An zweiter Stelle kam das Display in der maximalen Helligkeitseinstellung mit 1 568 mW.
Beim Display konnten die Tester allerdings starke Unterschiede feststellen. In der niedrigsten Helligkeitseinstellung verbrauchte der Bildschirm lediglich 567 mW. Zusätzlich spielte es eine Rolle, was auf dem Display angezeigt wurde. Bei einem schwarzen Bildschirm änderte sich auch bei einer höheren Helligkeitseinstellung nichts an dem Verbrauch von 567 mW. Bei der Anzeige einer mobilen Webseite im Browser stieg der Verbrauch bei einer Helligkeitseinstellung von etwa 240 cd/m2 auf etwa 1 000 mW. Den höchsten Verbrauch hatte das Display bei der Anzeige einer weissen Seite und höchster Helligkeitseinstellung: Bei dieser Konfiguration stieg der Wert auf die genannten 1 568 mW.
Display und Kamera sind bei Smartphones die grössten Stromfresser. /


An dritter Stelle auf der Skala der schlimmsten Stromverbraucher stand die Fotokamera mit 1 460 mW, danach kam der Download vom Notebook per WLAN-Tethering mit 1 254 mW. Von den üblichen Smartphone-Anwendungen verbrauchte das Abspielen einer MP3-Datei per kabelgebundenem Headset mit 153 mW noch deutlich weniger als ein GSM-Telefonat mit 297 mW. Im UMTS-Standby mit eingeschaltetem mobilen Datenverkehr verbrauchte das Telefon 13,8 mW.
Stromsparen: Manuell oder mit Apps
Möchte man den Energiehunger des eigenen Smartphones einschränken, ist dazu etwas Disziplin notwendig: Bluetooth sollte - schon aus Sicherheitsgründen - nur angeschaltet sein, wenn eine Datenübertragung gestartet werden soll. Ausserhalb der Reichweite eines WLAN-Netzwerkes lässt sich das WLAN-Modul getrost deaktivieren. Auch animierte Hintergründe, die ja in der Regel eher eine Spielerei darstellen, schlucken unnötig Energie.
Eine zwiespältige Sache ist die mobile Datenverbindung: Auf der einen Seite ist sie notwenig, um regelmässig den E-Mail-Eingang und soziale Netzwerke zu synchronisieren, auf der anderen Seite können dadurch auch andere Apps, beispielsweise von Wetterdiensten, auf das Internet zugreifen. Allerdings löst ein niedriger Akkustand bei vielen neueren Smartphones automatisierte Energieeinsparungsmassnahmen aus - beispielsweise wird das Display dunkler geschaltet und der Prozessor heruntergetaktet.
Da der Nutzer bei einer manuellen «Energiesparkonfiguration» ständig an das Ein- und Ausschalten denken muss, kann er dies auch Apps überlassen. Darüber hinaus gibt es die Apps onX von Microsoft und Carat. Auch JuiceDefender, Tasker und EasyProfiles (die letzten beiden kostenpflichtig) sind einen Blick wert.