Für die Beurteilung der Schweizer Leistung wählten die nationalen Zeitungen unterschiedliche Titel. Von «abgeklärt und cool» (Berner Zeitung) über «ein gelungener Island-Trip» (Neue Luzerner Zeitung) bis zu «2:0 mit Ach und Krach» (Aargauer Zeitung) war am Mittwoch zu lesen. Das 2:0 wird nicht als spielerisches Highlight in die Verbandsgeschichte eingehen, darüber war man sich einig. Oder wie es die «Aargauer Zeitung» pragmatischer zusammenfasste: «Die Schweizer hatten die Qualität, ein schlechtes Spiel noch in einen Sieg zu verwandeln.»
Aber der Erfolg im hohen Norden wird im Hinblick auf den weiteren Verlauf dieser WM-Qualifikation unter Umständen ein grosser Mosaikstein sein.
Tranquillo Barnetta (l.) stach im entscheidenden Moment zu. /


«Schon heute fragt keiner mehr danach, wie es möglich war, dass sie sich so reichlich belohnen konnten», schrieb der «Tages-Anzeiger». «Weil es solche Spiele und Siege braucht, um in einer solchen Qualifikation erfolgreich zu sein: Siege eben, die ohne Glanz, sondern mit Hängen und Würgen erarbeitet wurden; Siege, wie sie auch grosse Mannschaften auszeichnen und für eine gewisse Qualität stehen.»
Bestandener Charaktertest
Der «Landbote» schrieb, obwohl die Schweiz «lange Zeit Mühe hatte» und ohne ein spielerisches Glanzstück gesehen zu haben, von einem bestandenen Charaktertest. «Es war - wie in Slowenien und gegen Albanien, aber durchaus auch gegen Norwegen - die Leistung einer Mannschaft, die schon ziemlich weit ist auf dem Weg, die Stabilität eines Gruppensiegers und WM-Starters zu erreichen.»
Auch die «Neue Zürcher Zeitung» stellte die positive Mentalität fest. Sie lobte im Spielbericht, dass die Schweiz im Spitzenkampf der Gruppe E die Nadelstiche in entscheidenden Momenten setzen konnte. Die «NZZ» schrieb von der isländischen Wertschätzung «für den Gruppenleader, der seine Souveränität und Überlegenheit aber exakt unter Beweis stellte, als sich die Isländer auf bestem Weg zum Ziel wähnten».