Vorstandschef Thorsten Heins sprach von einem entscheidenden Meilenstein in der Entwicklung von Blackberry 10. Das System sei in der vergangenen Woche bei über 50 Mobilfunkbetreibern in die Testphase gegangen. In den kommenden Monaten würden weitere Netzbetreiber folgen. Die ersten Reaktionen der Mobilfunkanbieter seien positiv gewesen.
RIM hatte Blackberry 10 und die ersten Geräte dafür ursprünglich schon in diesem Jahr herausbringen wollen, den Starttermin Ende Juni aber auf das erste Quartal 2013 verschoben. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen fest und beschloss, 5 000 seiner 16 500 Stellen abzubauen. Nach Medienberichten zufolge wollen inzwischen auch die zu den treuesten Kunden gehörenden US-Behörden wie das Verteidigungsministerium über einen Ersatz für die Blackberrys nachdenken.
In einer Studie von Gartner belegte RIM nur den 10. Platz auf der Liste der weltgrössten Hersteller.
Blackberry 10 als Hoffnungsträger /


Der Marktanteil beläuft sich gerade einmal auf 1,9 Prozent. Allerdings scheint der Abwärtstrend von RIM derzeit die andere Richtung einzuschlagen - so konnte das Unternehmen ein kleines Plus verzeichnen. Ob sich das neue System wirklich durchsetzen kann wird sich zeigen. Immerhin sieht sich Blackberry 10 mit Marktgrössen wie Apple iOS, Google Android und nun auch Windows Phone konfrontiert.
Neues System richtet sich auch an Unternehmenskunden
Der kanadische Smartphone-Pionier will sich mit dem neuen System vor allem an seine Unternehmenskunden sowie an alle anderen «aktiven Nutzer von vernetzter Kommunikation» wenden. Zu den Besonderheiten gehören die Trennung eines Unternehmensbereichs von der privaten Smartphone-Nutzung, eine neuartige Gestensteuerung und eine besonders schnelle Technik zur Eingabe von Texten über die virtuelle Tastatur, bei der nach wenigen Buchstaben Begriffe vorgeschlagen und mit einer Fingerbewegung ausgewählt werden.
Das Smartphone-Portfolio soll sechs neue Geräte mit Blackberry 10 umfassen. Dies beginnt im ersten Quartal 2013 mit einem Touchscreen-Modell. Danach folgt ein Gerät mit einer physikalischen Tastatur, wie sie zum Markenzeichen von Blackberry gehört. Geplant sind insgesamt jeweils ein Gerät mit Touchscreen und physischer Tastatur für drei unterschiedliche Preis- und Ausstattungsklassen.