Der sagenhafte Apple-Fernseher, der bereits seit längerer Zeit durch die Gerüchteküchen geistert, nimmt laut einem Zeitungsbericht endlich Gestalt an. Wie das Wall Street Journal heute berichtet, teste der US-Konzern gemeinsam mit asiatischen Zulieferern mehrere Entwürfe. Der bereits als Partner für iPhone und iPad bewährte Auftragsfertiger Foxconn arbeite dafür mit dem japanischen Elektronik-Konzern Sharp zusammen, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.
«Es ist noch kein offizielles Projekt. Es befindet sich in einer frühen Testphase», wird eine der Quellen zitiert. Allerdings hiess es auch, dass Apple schon seit einigen Jahren verschiedene Prototypen mit Zulieferern ausprobiert habe. Auch Konkurrenten wie Google versuchen bereits seit einiger Zeit einen Fuss in den Fernsehmarkt zu bekommen - eine Settop-Box für Google TV ist zwar mittlerweile auch hierzulande erhältlich, der Erfolg bleibt aber deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Apple TV wird bisher nur als «Hobby» betrieben. /


Geplant sind auch Fernsehgeräte, in denen die Google-Dienste integriert sind.
Gerüchte, dass Apple ebenfalls mit einem eigenen Fernsehgerät in die Wohnzimmer will, gibt es schon lange. Der Bericht im Wall Street Journal ist der bisher stärkste Hinweis darauf, dass die Spekulationen stimmen könnten. Als grösstes Hindernis gelten Rechte-Verhandlungen mit der Fernsehbranche, die um ihre aktuellen Geschäftsmodelle fürchtet. Apple verhandelt bereits seit Jahren immer wieder mit den Kabelkonzernen, allerdings mit mässigem Erfolg.
Bedienungen von Fernsehern neue gestalten
Der vor gut einem Jahr verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs hatte die Gerüchte über einen Fernseher von Apple selbst befeuert als er seinem Biografen Walter Isaacson erzählte, er habe eine Idee, wie man die Bedienung von Fernsehgeräten neu gestalten könnte.
Bereits 2007 startete Apple die Settop-Box Apple TV, die Inhalte aus der iTunes-Plattform und dem Netz auf den Fernseher bringt. Apple hat seine TV-Box im Frühjahr überarbeitet und einige neue Funktionen eingeführt, so können auch Inhalte aus der iCloud auf den Fernseher gestreamt werden. Die Benutzeroberfläche wurde an die von Icons dominierten iOS-Optik angepasst.
Apple verkauft pro Jahr einige Millionen dieser Geräte und bezeichnete die Box bisher als «Hobby». Deshalb fiel es auf als der neue Apple-Chef Tim Cook in einem Interview mit dem US-Sender NBC Fernsehen zum Bereich von «intensivem Interesse» erklärte. Heutzutage fühle man sich um 20 bis 30 Jahre in die Vergangenheit versetzt, wenn man den Fernseher einschalte, begründete Cook den Bedarf an Veränderungen.