Statt Tasten einer Fernbedienung zu drücken, würde man dann einfach mit dem eigenen Fernseher reden. Grundlage für die Sprachsteuerung wäre der «persönliche Assistent» Siri, den Apple in das neue iPhone 4S integriert hat.
Steve Jobs hat noch persönlich an Fernseher-Entwicklung gearbeitet
Über einen Fernseher von Apple wird bereits seit Monaten spekuliert. Die Gerüchte bekamen neuen Auftrieb durch die diese Woche erschienene Biografie von Steve Jobs. Darin erzählt der kürzlich verstorbene Apple-Gründer von seiner Suche nach dem richtigen Bedienkonzept für den Fernseher. «Er wird die einfachste Bedienung haben, die man sich vorstellen kann. Ich habe es schliesslich geknackt», wird er zitiert.
Top-Manager bei Apple hätten bereits seit 2007 gewusst, dass das Unternehmen schliesslich ein Fernsehgerät bauen werde, schrieb die «New York Times» vergangene Woche. Aktuell müsse das Unternehmen neben weiterer Entwicklungsarbeit abwarten, bis der Preis für grosse LCD-Displays falle, damit der mit Elektronik gespickte Fernseher nicht zu teuer werde, hiess es. Zugleich ist Apple allerdings auch bekannt dafür, vieles auszuprobieren, was schliesslich doch nicht auf den Markt kommt.
Die Spracherkennung wandert vom iPhone zum Fernseher. /

Schöpfer von iPod und iTunes soll Apple-Fernseher entwickeln
Vor einigen Tagen hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Apple habe auf das Projekt seinen Entwickler Jeff Robbin angesetzt, der schon federführend an der iTunes-Software und dem iPod beteiligt gewesen sei. Der auf Apple spezialisierte Analyst Gene Muster von der Investmentbank Piper Jaffray schätzte, dass Apple im ersten Jahr bis zu 1,4 Millionen Fernseher verkaufen könnte, bei einem Weltmarkt von 220 Millionen Geräten.
AppleTV bisher nicht so erfolgreich
Apple verkauft bereits seit 2007 eine kleine Box mit dem Namen AppleTV, die an den Fernseher angeschlossen wird. Über sie kann man Filme kaufen und leihen sowie Videos aus dem Internet laden oder seine Musik hören. Allerdings war das Gerät bisher nicht so erfolgreich wie etwa iPhone oder iPad, Steve Jobs selbst bezeichnete es stets als «Hobby». Dennoch baute Apple die Funktionen der Box immer weiter aus, zuletzt mit der Möglichkeit, sich Spiele von iPhone oder iPad auf dem grossen Fernsehbildschirm anzeigen zu lassen.
Apple hatte - zunächst mit dem iPod-Musikplayer und dann mit iPhone und iPad - die Musik- und Medienbranche umgekrempelt. Beim Fernsehen jedoch kam Jobs nicht so weit. Er konnte die amerikanische TV-Branche zwar überreden, Sendungen auch in Apples iTunes-Store zum Download anzubieten. Zu mehr waren die Fernsehsender jedoch nicht bereit, weil sie Angst hatten, ihr aktuelles werbefinanziertes Geschäftsmodell in Gefahr zu bringen.