Die rund um das Gasfeld stationierten algerischen Soldaten müssten abziehen und die Schüsse gegen die Anlage einstellen, um das Leben der Geiseln nicht zu gefährden und eine Verhandlungslösung zu ermöglichen, sagten sie.
Die mutmasslichen Geiseln wiederholten damit eine Forderung von einem der Entführer, der sich mit dem Pseudonym Abu al-Baraa präsentierte und sich zuvor auf Al-Dschasira zu Wort gemeldet hatte. «Wir fordern den Rückzug der algerischen Armee, um Verhandlungen ermöglichen zu können», sagte Baraa dem Sender.
30 Geiseln entkommen
Nach dem Überfall konnten gemäss Behördenangaben 30 algerische Geiseln entkommen. Die Nachrichtenagentur APS zitierte am Donnerstag aus einer Mitteilung der Präfektur von Illizi, in der von «dreissig algerischen Arbeitern» die Rede ist, denen die Flucht von der Anlage bei In Amenas im Osten Algeriens gelungen sei.
Auch 15 Ausländer, darunter ein französisches Paar, seien den Geiselnehmern entkommen, berichtete der private Fernsehsender Ennahar unter Berufung auf eine «offizielle Quelle».
Ende des Militäreinsatzes in Mali gefordert
Islamisten von der Gruppe «Maskierte Brigade» hatten am Mittwochabend nach eigenen Angaben 41 Ausländer auf einem algerischen Erdgasfeld in ihre Gewalt gebracht. Darunter seien sieben US-Bürger, zwei Franzosen und zwei Briten. Nach algerischen Quellen sind es dagegen rund 20 Geiseln. Bei dem Angriff waren am Mittwoch ein Brite und ein Algerier getötet worden.
Zur Geiselnahme auf dem Gasfeld des britischen Konzerns BP und der norwegischen Statoil bekannte sich eine Al-Kaida nahestehende islamistische Gruppe. Diese forderte ein Ende des französischen Militäreinsatzes gegen Islamisten in Mali. Die algerischen Einsatzkräfte umstellten das Gelände der Geiselnahme am Donnerstag.
Gespräche mit USA und Frankreich
Die algerische Regierung hat nach Angaben aus Sicherheitskreisen Gespräche mit den USA und Frankreich über einen möglichen internationalen Einsatz aufgenommen. Überdies stehe die Regierung mit Stammesältesten der Tuareg in Kontakt, sagte ein Gewährsmann.
Die Tuareg sollen enge Verbindungen zu den Al-Kaida nahestehenden islamistischen Extremisten haben. Algerien erhofft sich von ihnen Hilfe bei den Verhandlungen mit den Geiselnehmern.