«Alle haben zudem anerkannt, dass wir uns hundertprozentig auf dem Boden des Völkerrechts bewegen», erklärte Araud nach einer Sondersitzung des mächtigsten UNO-Gremiums. Die Russen hätten gelobt, dass Frankreich genau im Sinne der UNO-Resolutionen handle.
Araud bekräftigte, dass es für Paris Priorität habe die Resolution 2085 umzusetzen, die eine Stationierung von Truppen afrikanischer Staaten in Mali sowie eine politische Lösung vorsieht. Die von Frankreich «Serval» getaufte Intervention habe zum Ziel, «den politischen Prozess voranzubringen», betonte der UNO-Botschafter.
Wie lange der Militäreinsatz dauern müsse, könne niemand sagen. Frankreich hatte am Freitag in den Konflikt eingegriffen und geht seitdem unter anderem mit Luftangriffen gegen Islamisten vor, die weite Teile Malis kontrollieren. Anlass für die Intervention war der Versuch der Islamisten, weiter nach Süden vorzustossen.
«Logistische Unterstützung» der USA
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, sagte Frankreich Unterstützung zu. «Wir haben alle Vertrauen in Frankreich», sagte sie.
Gérard Araud bekräftigte, dass es für Paris Priorität habe die Resolution 2085 umzusetzen. /


Das französische Eingreifen habe «eine feste Grundlage» gehabt: «Die Franzosen sind glücklicherweise professionell mit der islamistischen Bedrohung umgegangen.»
Die USA bleiben aber skeptisch, was die Möglichkeiten der malischen Truppen und ihrer westafrikanischen Verbündeten angehe, den Norden zurückzuerobern,sagte Rice: «Die USA haben sich immer Fragen zur Ausführbarkeit des Konzepts gestellt.» Dieses müsse vollkommen überarbeitet werden, da sich die Verhältnisse verändert hätten.
Beim Kampfeinsatz wollen die USA Frankreich nach den Worten von Verteidigungsminister Leon Panetta «begrenzte logistische Unterstützung» zukommen lassen. Ausserdem könne man mit Geheimdienst-Informationen helfen, erklärte Panetta.
«Wir haben die Verantwortung, dass wir garantieren, dass Al-Kaida keine Operationsbasis in Nordafrika und Mali errichtet», sagte der Minister am Montag. US-Medien hatten zudem berichtet, die USA hätten auch den Einsatz von unbemannten Drohnen angeboten.
30'000 Flüchtlinge aus dem Norden
Seit Beginn des jüngsten Vormarsches der malischen Rebellen vor einer Woche flohen nach UNO-Schätzungen 30'000 Menschen im Norden und Zentrum des Landes vor den Kämpfen. Womöglich sei die Zahl noch höher, da islamistische Gruppen Menschen offenbar darin hindern, in den Süden Malis zu ziehen, sagte ein UNO-Sprecher am Montag.
Seit März 2012, als ein Militärputsch ein Machtvakuum und Sicherheitsproblem im Land verursachte, seien rund 230'000 Menschen vor der Gewalt im Land geflohen, hiess es. Die Rebellen, die den Norden Malis kontrollieren, waren vergangene Woche nach Süden gezogen, wo sie am Donnerstag die Stadt Konna eingenommen hatten.