Auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda bestätige Michael Glauser, Sprecher des Bundesamts für Migration (BFM), eine Meldung des «SonntagsBlick». Insgesamt musste der Bund 5756 Flugtickets annullieren oder umbuchen, mit denen Ausländerinnen oder Ausländer hätten ausgeschafft werden sollen.
Das ist fast ein Drittel aller Ausschaffungsflüge - rund 2000 mehr als im Jahr 2011. Zu den Kosten für die Annullierung hinzu kommen die Aufwendungen für Polizei und Administration. Wie hoch diese sind, konnte Glauser nicht sagen.
Hauptgrund für die Annullierungen ist nach seinen Angaben, dass die Auszuschaffenden abgetaucht sind.
Fast ein Drittel aller Ausschaffungsflüge musste der Bund mit Unkosten von über 700'000 Franken annullieren oder umbuchen, weil die Auszuschaffenden abgetaucht sind. /


Weil der Vollzug Sache der Kantone ist, hat der BFM-Sprecher dazu keine genauen Zahlen. Einige Personen meldeten sich später wieder, andere würden von der Polizei aufgegriffen. Der Vollzug könne auch scheitern, weil sich die Passagiere weigerten, das Flugzeug zu betreten, oder weil sie sich krank meldeten.
In Ausschaffungshaft genommen werden heute nur jene Personen, bei welchen grosse Fluchtgefahr besteht. Für andere fehlt der Platz. Laut Glauser ist nun die Erstellung von 500 bis 700 zusätzlichen Haftplätzen geplant.