«Das Ziel meines Projekts ist es, mit den Leuten wieder in Verbindung zu kommen. Hören wir auf, uns hinter Social Media zu verstecken! Gehen wir raus und erinnern die Leute, wie es ist, eine reale Konversation zu führen!», so die Forderung von Morin.
5000 Dollar nötig (4.700 Schweizer Franken)
Ähnlich kreativ wie sein Vorhaben selbst ist die Finanzierung seines Projekts. Morin sucht derzeit auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter nach Unterstützern, und das mit Erfolg. Unter dem Arbeitstitel «Friend Request: Accepted» hat er bereits 121 Unterstützer von seiner Idee überzeugen können. Insgesamt hat Morin mit deren Hilfe mittlerweile insgesamt 4270 Dollar eingefahren. Für die restlichen 730 Dollar, die er für die benötigte Summe von 5000 Dollar (4700 Schweizer Franken) braucht, hat er noch bis zum 26. März Zeit. Eine Realisierung des Projekts scheint also mehr als wahrscheinlich.
Das Geld benötigt er für Reisekosten, einen Film und Chemikalien für das Arbeiten in der Dunkelkammer.
Ein Künstler möchte seine ganzen 788 Facebook-Freunde portätieren. /


Morin plant zudem, sein Projekt filmisch zu dokumentieren, um die Begegnungen mit seinen «Freunden» festzuhalten. Morin geht bei seinen geplanten Fotos einen ganz eigenen Weg. «Projekte dieser Art mit spannenden Inhalten werden wir in Zukunft sicher öfters sehen. Vor allem Unternehmen setzen vermehrt auf kreatives Content-Marketing, anstatt auf herkömmliche Werbung», erklärt Oliver Schmitt, Chef der Agentur viennabrand, im Gespräch mit pressetext.
«Old fashioned way»
Morin verzichtet bewusst auf hochmoderne digitale Aufnahmetechnologie und setzt auf eine 8x10 Kamera, die aus Zeiten stammt, in der die Idee eines Fotos noch mehr war als ein Post im Internet, so der Künstler. «I'm going to do it the old fashioned way», schreibt Morin auf Kickstarter. Eine Aufnahme dauert dadurch rund eine Stunde. Ein positiver Nebeneffekt: Er verbringt mehr Zeit mit jedem einzelnen Facebook-Freund. Man sehe hier sehr anschaulich wie neue Kommunikationskanäle originell mit alten Techniken verbunden werden, so Schmitt.
Morin schätzt, mehr als die Hälfte seiner Freunde auf Facebook noch nie getroffen zu haben. In einem von Schnell- und Kurzlebigkeit geprägten digitalen Zeitalter reduziert der Künstler aus dem Nordosten der USA gezielt das Tempo und nimmt sich Zeit für seinen ungeordneten Mix aus Freunden, flüchtigen Bekanntschaften und Leuten, denen er noch nie zuvor im «realen Leben» begegnet ist.