«Vor Macht und Grösse empfinden wir zuerst alle wie die Hebräer vor Goliath», sagte Maurer gemäss Redetext am Mittwoch in Biel BE, «ob Schwert und Schild oder Wirtschaftsmacht und schwarze Listen: Wir denken ans Nachgeben.»
Doch Davids Geschichte ende nicht mit der Kapitulation, sondern mit der Lehre, dass man sich von Macht und Grösse nicht beeindrucken lassen dürfe. Dann habe man durchaus eine Chance.
Der SVP-Bundesrat, der auf seiner 1.-August-Tour an zwei Tagen neun Auftritte hat, monierte, dass die Schweiz in letzter Zeit verunglimpft, angeprangert, unter Druck gesetzt und erpresst worden sei. «Grosse Länder und internationale Organisationen wollen uns immer wieder befehlen, was wir zu machen und was wir bei uns alles zu ändern haben.» Verunsichert sähen viele nur das Nachgeben und Anpassen als Lösung.
Doch - auch das zeigt die Geschichte von David und Goliath in Maurers Augen - auch Kleine hätten einen Wert.
Die Schweiz wird nicht kritisiert, weil sie vieles falsch mache, sondern weil sie vieles so gut mache. /


Manchmal würden sie sogar besonders viel leisten - was nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sei, weil sie weniger glänzen und blenden als die Grossen.
«Andere knabbern an unserer Souveränität»
Die Schweiz sei auch keine Rosinenpickerin, wie ihr oft vorgeworfen werde. Vielmehr profitierten andere auch von der Schweiz - etwa durch Schweizer Unternehmen, die im Ausland Arbeitsplätze schaffen oder durch die Ausgaben für internationale Beziehungen.
Die Schweiz werde nicht kritisiert, weil sie vieles falsch mache, sondern weil sie vieles so gut mache, weil sie reich sei und es bei ihr etwas zu holen gebe. «Wir picken keine Rosinen», bilanzierte Maurer, «aber andere knabbern an unserer Souveränität!»
Nach Biel BE spricht Bundespräsident Maurer in Val-de-Ruz NE und Port-Valais VS. Am Donnerstag setzt er seine Tour fort in Gonten AI, Obersiggenthal AG, Rapperswil-Jona SG, Breil/Brigels GR, Sessa TI und Zweisimmen BE.