Das sogenannte «Sleep Texting», wie es Schlafforscher gegenüber US-Medien bezeichnen, meint das Schreiben von Textnachrichten ohne dass die Verfasser dabei aufwachen. David Cunnington, Forscher am Sleep Disorder Center in Melbourne, führt das Phänomen auf den Umstand zurück, dass Menschen während des Tages so vielen Tätigkeiten nachgehen und somit glauben, sogar in der Nacht in Rufbereitschaft sein zu müssen.
Ständig erreichbar sein
Konkrete empirische Zahlen liegen zu dem Thema zwar noch nicht vor. Schenkt man allerdings den jüngsten Erfahrungen von Wissenschaftlern Glauben, so dürfte es sich beim «Sleep Texting» um ein Phänomen handeln, das im Kommen ist. «Weil es mittlerweile so leicht geworden ist, E-Mails ständig zu empfangen und Benachrichtigungen über Smartphones zu erhalten, wird es für uns immer schwieriger, zwischen dem wachen und dem schlafenden Leben zu unterscheiden», so Cunnington gegenüber der Daily Mail.
Das Internet in Kombination mit dem Erfolgslauf von mobilen Endgeräten hat dem Menschen völlig neue Horizonte eröffnet. Ständig erreichbar und vernetzt sein, sind zwei Eigenschaften, die der Gegenwart ihren Stempel aufdrücken.
Das sogenannte «Sleep Texting» meint das Schreiben von Textnachrichten ohne dass die Verfasser dabei aufwachen. /


Dietmar Dahmen, CCO der Agentur spricht in diesem Zusammenhang von der «Generation connected» und dem sogenannten «Nowism». Er erklärt, dass das Internet uns neu erfunden habe.
Gesundheitliche Risiken
Professor Josh Werber von EOS Sleep betont unterdessen die gesundheitlichen Risiken. Menschen, die während ihres Schlafens Textnachrichten verfassen, würden keinen tiefen Schlaf finden bzw. würde die für die Leistungsfähigkeit des Gehirns so wichtige REM-Phase beeinträchtigt werden.
Folgen für Geist und Gesundheit sind jedoch nicht die einzigen Probleme. Aufgrund der Erinnerungslücken während des nächtlichen Schreibens, kann der schlaftrunkene Blick auf das Smartphone zu einem peinlichen «Wake-up-Call» werden. Nicht gewollte Inhalte können somit unschwer zu mehr oder weniger ernsten Konsequenzen führen, wenn sie an den falschen Adressaten gerichtet sind.