Die Anwendung ist vom Start-up Emotient entwickelt worden und soll vor allem im Dienstleistungsbereich eingesetzt werden, um besser auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Die Betaversion der Anwendung wird derzeit schon von einigen Unternehmen getestet.
Mensch seiner Intimität beraubt
Experten sehen in dieser Hightech-Anwendung einen massiven Eingriff in die menschliche Privatsphäre. «Obwohl man hierbei von einer intelligenten Anwendung sprechen kann, halte ich es für überaus degoutant, dem Menschen sinnbildlich in seine intimsten Körperöffnungen hineinzukriechen», erläutert Marken-Experte Thomas Otte im Gespräch mit pressetext.
«Gerade in einem Zeitalter, in dem ich schon über sämtliche private Daten verfüge, ist ein Angriff auf die Intimität der letzte Schritt dazu, die Souveränität des Menschen völlig zu vernichten», warnt Otte.
Die Software soll dabei helfen, auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können.(Symbolbild) /


Da der Kunde nichts gegen diese emotionale Entblössung unternehmen könne, sei er in dieser Lage völlig hilflos. «Auch aus markenstrategischen Gesichtspunkten lehne ich einen derartigen Eingriff in die Gefühlswelt der Verbraucher grundsätzlich ab», resümiert der Fachmann.
Zusätzliche Hardware nicht nötig
Für die Mimikerkennung benötigt man lediglich die Google-Glass-Kamera. Eine zusätzliche Hardware ist nicht erforderlich, was eine anonyme Feststellung ermöglicht. Die Software untersucht die Besonderheiten des Gesichtsausdrucks und ordnet diese mithilfe eines Algorithmus der passenden Stimmung sowie bestimmten Basisemotionen wie Freude, Überraschung, Angst, Traurigkeit, Verachtung, Wut und Ekel zu. Auch schwer zu deutende Gefühlslagen wie Frustration oder Verwirrung sowie das jeweilige Geschlecht der anderen Person können mithilfe der Sentiment Analysis-App bestimmt werden.