Beantragt worden war die Sitzung des mächtigsten UNO-Gremiums von Russland. Moskau übt scharfe Kritik am militärischen Vorgehen der Ukraine gegen Separatisten in der ostukrainischen Stadt Slawjansk.
Der Rat hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach Sondersitzungen zur Ukraine abgehalten. Dabei hatten sich einige der 15 Mitglieder teils heftig gestritten. Etwas Greifbares war aber bislang nicht herausgekommen.
Einen Resolutionsentwurf, mit dem das Referendum zum Anschluss der Krim an Russland verurteilt werden sollte, hatte Moskau mit seinem Veto blockiert.
Russland kritisiert Aktionen der ukrainische Armee
Die russische Regierung kritisierte den Angriff der ukrainischen Armee auf prorussische Milizen im Osten des Landes scharf. Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, wertete den Angriff am Freitag als einen Verstoss gegen das Genfer Abkommen.
Während sich Russland um eine Deeskalation und eine Entschärfung des Konflikts bemühe, setze die Übergangsregierung in Kiew Luftstreitkräfte gegen "friedliche Siedlungen" ein, sagte Peskow laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen. Mit dem "Vergeltungsangriff" sei die "letzte Hoffnung" auf eine Umsetzung der Genfer Vereinbarungen zunichte gemacht worden.
Die russische Regierung wandte sich wegen der Gefechte auch an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die OSZE solle Massnahmen zu ergreifen, "um diesen Vergeltungsangriff zu beenden", sagte der russische OSZE-Botschafter Andrej Kelin der Nachrichtenagentur ITAR TASS.
Russland wandte sich seinen Angaben zufolge an OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier und an den derzeitigen OSZE-Vorsitzenden, Bundespräsident Didier Burkhalter.
Offensive in Slawjansk und Kramatorsk
Die ukrainische Armee ging nach Regierungsangaben in der Ostukraine seit Freitagmorgen gegen Separatisten in Slawjansk und Kramatorsk vor.
Man sei dabei, verschiedene Kontakte auf höchster Ebene zu organisieren, sagte Burkhalter.(Archivbild) /


Nach offiziellen Angaben wurden dabei zwei Kampfhelikopter der Streitkräfte abgeschossen und mindestens zwei Soldaten getötet.
Die ukrainische Armee habe es in der Ostukraine mit "professionellen Söldnern" zu tun, teilte Awakow mit. Die ukrainischen Spezialkräfte würden mit Raketenwerfern und anderen "schweren Waffen" angegriffen.
Ein Sprecher der aufständischen Milizen berichtete von mehreren Toten auf ihrer Seite. Genaue Zahlen nannte er nicht. Der Milizensprecher bestätigte, dass Regierungstruppen den Bahnhof von Slawjans eingenommen hätten. Die Milizenkämpfer hielten aber weiter mehrere Strassensperren bei Slawjansk besetzt.
Nun auch in Odessa
In der südukrainischen Stadt Odessa kam es am Freitag zu Zusammenstössen zwischen Anhängern Moskaus und Kiews. Hunderte mit Schlagstöcken bewaffnete und mit Helmen geschützte prorussische Aktivisten griffen eine Demonstration von 1500 Unterstützern der ukrainischen Regierung an.
Dutzende Menschen auf beiden Seiten wurden verletzt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei versuchte, die verfeindeten Gruppen zu trennen. Odessa war bislang von den Unruhen im Osten des Landes weitgehend verschont geblieben. Die Schwarzmeerstadt hat rund eine Millionen Einwohner.