Der OSZE-Vorsitzende Didier Burkhalter dankte allen an der Befreiung der Militärbeobachter beteiligten Staaten für ihre Bemühungen.
Der freigelassene deutsche Oberst Axel Schneider sagte gegenüber einem «Bild»-Reporter: «Wir sind froh, dass wir endlich draussen sind. Uns geht es den Umständen entsprechend ok. Wir haben die Feuergefechte der letzten Tage direkt mitbekommen, das möchte ich keinem zumuten.»
Nach seinen Worten sollte die siebenköpfige Gruppe noch am Samstag mit dem russischen Sondergesandten Wladimir Lukin die Stadt Slawjansk verlassen. Er hoffe, «dass wir dann so schnell wie möglich von Donezk aus in die Heimat nach Deutschland können».
Russland bestätigte ebenfalls die Freilassung der Gruppe. «Die Volkswehr liess alle auf meiner Liste stehenden zwölf Personen frei», sagte der Sondergesandte Lukin der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Bedingungslose Freilassung
Auch der prorussische Separatistenführer in Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, bestätigt die Freilassung der OSZE-Beobachter. Es habe keine Bedingungen dafür gegeben.
Die internationale Diplomatie bemühte sich in den vergangenen Tagen unter Hochdruck für eine Freilassung der Geiseln, die durch prorussische Milizen festgehalten wurden. /


In Slawjansk läuft seit Freitag eine «Anti-Terror-Operation» der Regierungsarmee gegen bewaffnete prorussischen Aktivisten.
Die Militärbeobachter waren am 26. April bei einer Erkundungsfahrt im krisengeschüttelten Osten der Ukraine festgesetzt worden. Zu der Gruppe gehören vier Deutsche, ein Däne, ein Pole und ein Tscheche. Ein Schwede war aus gesundheitlichen Gründen bereits früher freigelassen worden. Mit den insgesamt acht Westeuropäern waren auch vier Ukrainer verschleppt worden.
Kontrolle verloren
Die russische Regierung gab inzwischen bekannt, sie habe den Einfluss auf die Milizen im Südosten der Ukraine verloren. Russland könne die Situation nicht allein lösen, sagte ein Sprecher von Präsident Wladimir Putin.
Der Regierung in Kiew wirft der Sprecher vor, an den «Verbrechen» in Odessa direkt beteiligt gewesen zu sein. Dort waren bei einem Gebäudebrand nach Zusammenstössen über 30 Personen ums Leben gekommen.