Man werde den Informationsaustausch der Geheimdienste verstärken, die Aktionen afrikanischer Militärs koordinieren und die Grenzen in Afrika kontrollieren, sagte der französische Präsident François Hollande zum Abschluss des Anti-Terrorgipfels am Samstag in Paris.
Auf Einladung Hollandes war als wichtigster Teilnehmer der nigerianischen Präsident Goodluck Jonathan nach Paris gekommen. In seinem Land hatten am 14. April Boko-Haram-Kämpfer die mehr als 200 Schülerinnen verschleppt.
Die Gewalttat hatte international Empörung ausgelöst. Jonathan erklärte, Boko Haram sei die Al-Kaida Westafrikas. Ohne ein gemeinsames Vorgehen könnten die Terroristen nicht geschlagen werden.
«Boko Haram ist zu einer schweren Bedrohung für Nigeria und Afrika geworden», sagte Hollande. Eine Militäraktion des Westens gegen Boko Haram schloss Hollande allerdings aus.
«Boko Haram ist zu einer schweren Bedrohung für Nigeria und Afrika geworden», sagte François Hollande.(Archivbild) /


Grossbritannien bot Nigeria die Hilfe von Militärberatern an. Aussenminister William Hague sagte, die nigerianischen Sicherheitskräfte seien für einen solchen Einsatz nicht gut aufgestellt.
Nach den Worten des Präsidenten des Tschad, Idriss Deby, wollen die Länder gegen Boko Haram einen «totalen Krieg» führen. In dieser Frage habe bei einer Konferenz in Paris unter den Ländern der Region Einigkeit geherrscht, sagte Deby am Samstag.
Angriff auf Chinesen in Kamerun
Bei einem Angriff in Kamerun auf eine chinesische Fabrik kamen in der Nacht zum Samstag zwei Menschen ums Leben. Weitere zehn Menschen seien verschleppt worden, teilte der Gouverneur der Region, Augustine Awa Fonka, mit.
Etwa 200 Bewaffnete hätten die Stadt Waza im äussersten Norden des westafrikanischen Landes gegen 02.00 Uhr morgens angegriffen. Bei den Toten handle es sich um einen chinesischen Strassenbauarbeiter und einen Soldaten aus Kamerun.
Bei der Suche nach den verschleppten Schülerinnen helfen bereits die USA, Grossbritannien und Frankreich. Washington hatte vor wenigen Tagen ein Team von Experten nach Nigeria geschickt. Aus Frankreich reiste eine Gruppe von Geheimdienstexperten an. Die nigerianische Regierung lehnte Verhandlungen mit Boko Haram über die Freilassung der Schülerinnen kategorisch ab.