Die intensive Landwirtschaft, die Rodung von Millionen von Hochstamm-Obstbäumen und die flächendeckende Verarmung der Blumenwiesen zu Fettgraskulturen bedeuteten fast das Aus für den rundlichen Kauz mit den goldgelben Augen. Von ursprünglich mehreren tausend gab es Anfang dieses Jahrtausends nur noch 50 bis 60 Reviere.
Während Jahren stellte der Vogelschutz ein Artenförderungsprogramm auf die Beine. Vogelschützer und Landwirte schufen Hochstamm-Obstgärten, Kleinstrukturen und Magerwiesen für die kleine Eule. Nisthilfen regten den Kauz zur Brut an.
Die Bestände in den Kantonen Genf, Jura und im Tessin hätten deutlich zugenommen.
Ein Steinkauz auf einer Hand. /


Wie eine in den letzten Wochen durchgeführte Zählung ergeben habe, sei der Bestand mit 121 Revieren so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, teilten die Vogelschützer am Freitag mit.
Um das Überleben des Steinkauzes in der Schweiz langfristig zu sichern und die Rückeroberung des früheren Verbreitungsgebiets zu ermöglichen, müssten noch viel mehr Massnahmen ergriffen werden. Die verbleibenden wertvollen Lebensräume müssten unbedingt vor Überbauung oder landwirtschaftlicher Intensivierung geschützt werden.
Auf Einwanderung hoffen
Der SVS/BirdLife Schweiz arbeite deshalb mit Partnern in Südbaden und im Elsass zusammen, wo es noch grössere Steinkauz-Vorkommen habe. Es gelang, die Steinkauzbestände in Deutschland und Frankreich nördlich von Basel stark zu vergrössern. Die Naturschützer hoffen nun auf Einwanderung von brutwilligen Steinkauz-Pärchen ins Baselbiet und Fricktal, die sich definitiv in der Schweiz niederlassen wollen.