«Das Geld wird für die Unterstützung der Wirtschaft und der Sozialsphäre gewährt, fliesst aber in die Kampfhandlungen», sagte Putin in der brasilianischen Hauptstadt.
Russland habe ein Interesse an wirtschaftlicher Hilfe für die ukrainische Bevölkerung, aber nicht daran, dass «sich Oligarchen und Gauner» das Geld in die Taschen steckten, sagte Putin vor Journalisten laut einem vom Kreml am Donnerstag in Moskau veröffentlichten Manuskript.
Ein Grossteil des IWF-Geldes sei für die Unterstützung des Bankensektors in der klammen Ex-Sowjetrepublik bestimmt. «Soweit mir bekannt ist, ist ein bedeutender Teil des Geldes an Privatbanken der ukrainischen Oligarchen geflossen», sagte Putin. «Wo sind diese Gelder? (...) In welchen Taschen sind sie am Ende gelandet - darüber sollte der IWF Bescheid wissen.»
Vorwürfe an US-Aussenpolitik
Der Kremlchef verlangte ein Ende der Kampfhandlungen in den Gebieten Donezk und Lugansk.
Aussenminister Sergej Lawrow und Wladimir Putin in Brasilien. /


«Es müssen Anstrengungen unternommen werden, damit sich die Konfliktseiten an den Verhandlungstisch setzen», betonte er. Putin warf den USA vor, gegen solche Friedensgespräche zu sein und die Ukraine zur Fortsetzung der Kampfhandlungen zu drängen.
«Eine solche Politik hat keine Perspektive», sagte Putin. Die Aussenpolitik der USA der vergangenen 10 bis 15 Jahre sei «aggressiv und unprofessionell», meinte er. «In Afghanistan gibt es Probleme, der Irak fällt auseinander, Libyen bricht zusammen», sagte Putin. Es gebe weitere Beispiele - auch die Ukraine.