«Wir konzentrieren uns bewusst nicht auf einzelne Therapiegebiete», sagte Schwan. Würde sich Roche zu rigide nur auf einzelne Krankheitsbilder fokussieren, hätte man beispielsweise nicht das volle Potenzial von MabThera ausschöpfen können.
Das Medikament wurde zur Behandlung von Blutkrebs entwickelt. Es wirkt aber auch gegen rheumatoide Arthritis - und hat sich da zu einem regelrechten Kassenschlager entwickelt. Alleine in dieser Anwendung macht Roche mit dem Medikament mittlerweile einen Umsatz von über 1 Mrd. Franken.
Roche scheue auch schwierige neue Thearapiegebiete wie etwa neurologische Leiden nicht. «Ganz im Gegenteil.
Severin Schwan, Konzernchef Roche /


Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, in das Therapiegebiet einzusteigen, auch weil es bisher wenig Innovation gab.» Schwan zeigte sich in dem am Samstag veröffentlichten Interview überzeugt, dassman künftig über die Symptombekämpfung hinauskommen werde.
«Dank unserer Kapitalstruktur haben wir zudem die Voraussetzungen, um in den für die Entwicklung neurologischer Medikamente wichtigen grossen Zeiträumen denken zu können», so Schwan.
Keine grossen Übernahmen
Roche fasse auch keine grosse Übernahme ins Auge. Man halte an der Strategie der vergangenen Monate mit gezielten kleinen Übernahmen und Partnerschaften fest. Dabei gehe es darum, abzuschätzen, ob ein Produkt oder eine Technologie das Potenzial habe, den Therapiestandard zu verbessern und gleichzeitig zu den Geschäftsfeldern von Roche passe.
Ausserdem müsse auch noch der Preis stimmen. «Viele Transaktionen scheitern an den Wertvorstellung der Gegenpartei», hält Schwan fest. Das sei auch der Grund, weshalb Roche punkto Akquisitionen in den vergangenen Jahren weniger aktiv war als auch schon. Man schaue sich alles an, in den wenigsten Fällen ginge aber die Rechnung auf.