Elf von ihnen seien am Morgen exekutiert worden, die anderen sieben nach dem Freitagsgebet vor einer Moschee, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan. Die Männer seien vor den Augen hunderter Moscheebesucher von Mitgliedern der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, erschossen worden, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP.
Zwei der Leichen seien nahe der Al-Azhar-Universität in Gaza abgelegt worden, schrieb Maan weiter. Bereits am Vortag waren drei mutmassliche Kollaborateure in Gaza getötet worden.
Das Innenministerium der Hamas wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Berichten äussern.
18 angebliche Spione wurden im Gazastreifen umgebracht. (Symbolbild) /


Die Hinrichtungen folgten auf die gezielte Tötung von drei ranghohen Hamas-Kommandanten durch israelische Luftangriffe am Donnerstag.
Infos über Aufenthaltsorte
Die Exekution der angeblichen Spione könnte in einem Zusammenhang mit den israelischen Angriffen stehen: Es wird vermutet, dass die israelische Armee von Palästinensern Informationen über den Aufenthaltsort von «Terrorzielen» erhält. Die Hamas hatte Informanten immer wieder öffentlich aufgefordert, sich zu stellen.
Das palästinensische Gesetz lässt die Todesstrafe für Kollaborateure, Mörder und Drogenschmuggler zu. Theoretisch müssen verhängte Todesstrafen jedoch durch den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas bestätigt werden. Abbas' Fatah-Partei kontrolliert aber lediglich das Westjordanland, der Gazastreifen dagegen unterliegt faktisch der Kontrolle der Hamas.