Das Bild, das sich Teamleiter Dr. Amir Khalil bei seiner Ankunft im Al-Bisan Zoo in Beit Lahiya /Gaza bot, war verheerend: komplett zerstörte Gehege, verletzte und verstörte Tiere, die tagelang ohne Wasser und Futter auskommen mussten, und zahlreiche Tierkadaver, die noch nicht entsorgt werden konnten.
Der Pavian hat alle seine Artgenossen verloren
«Gemeinsam mit lokalen Helfern sind wir sofort aktiv geworden», so Khalil. Das «Vier Pfoten» Nothilfeteam versorgte die Tiere nicht nur mit Futter und Wasser, sondern führte auch Impfungen und Notoperationen durch. Die noch verbleibenden Gehege wurden gereinigt und desinfiziert. Einige Tiere, darunter Adler, Pelikane und ein Pavian, hatten grosse Wunden, bzw. Splitter, die entfernt werden mussten. Ein schwieriges Unterfangen laut Tierarzt Dr.
Die Tiere benötigen Wasser, Futter sowie medizinische Hilfe /

Die Tiere sind traumatisiert von den Angriffen /

Viele Gehege müssen repariert werden, da sie stark beschädigt sind /


Khalil: «Der Pavian war besonders traumatisiert und daher aggressiv: Er hat alle seine Artgenossen bei den Angriffen verloren.»
Die Löwin ist sogar trächtig
Die Situation im Zoo ist auch aus Tierschutzsicht katastrophal. Die meisten Tiere, wie zum Beispiel auch die drei Löwen, waren weder geimpft noch entwurmt. Die Löwin ist zudem trächtig. Seit Jahren gab es hier keine tierärztliche Untersuchung mehr. Zooleiter Shady Hamad hatte «Vier Pfoten» offiziell um Hilfe gebeten, da das Zoomanagement die Versorgung der überlebenden Tiere nach den schweren Luftangriffen nicht mehr bewerkstelligen konnte.
Das «Vier Pfoten» Team stellte auch die zerstörte Wasserversorgung wieder her, organisierte Generatoren und technische Geräte und reparierte viele der Gehege behelfsmässig. In Zusammenarbeit mit lokalen Helfern kann nun die Futterversorgung für die nächsten zwei Monate für alle Tiere im Zoo gewährleistet werden.
Die Suche nach einem neuen Zuhause hat gestartet
Khalil abschliessend: «Wir werden uns in den nächsten Wochen bemühen, ein neues, sicheres Zuhause für die Tiere zu finden. Derzeit ist noch offen, ob der Zoo überhaupt weitergeführt werden kann.»
Zoo-Drama in Gaza: Das «Vier Pfoten» Team benötigt dringend finanzielle Unterstützung von Tierfreunden, damit die Tiere gerettet werden können.