«Die Unterstützung für den Sport ist beim eidgenössischen Parlament zweifellos gewachsen, denn Sport ist wichtig», sagte Bundesrat und Sportminister Ueli Maurer. Der Sport sei heute ein Bestandteil der Gesellschaft. «Er verkörpert Werte wie Fairness, Leistung, Ehrenamt, aber auch Geselligkeit.»
Diese Werte gelte es zu pflegen, so Maurer, der dazu das Bild einer kommunizierenden Röhre brauchte. «Sie hat zwei Enden, auf der einen Seite steht der Bund, auf der anderen die anderen Akteure, die Vereine, Kantone und Gemeinden.» Man müsse kommunizieren, die Bedürfnisse im dauernden Austausch kundtun. «Man kann nicht nur Geldforderungen an den Bund stellen, der Sport und seine Vertreter müssen auch etwas leisten.»
Bei den Jungen ansetzen
Es sei Knochenarbeit, die von allen Seiten, Bund, Kantone, Gemeinde sowie von Verbänden und Vereinen geleistet werden müsse, um bestehende Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Es lohne sich in den Sport zu investieren, vor allem in die Jugend. «Wer als Junger den Zugang zum Sport findet, hat es einfacher, ein Leben lang beim Sport zu bleiben», appellierte Bundesrat Maurer an Verbände und Vereine. «Man muss die Röhre bei den Jungen ansetzen.»
Mehrere 100 Millionen für Infrastruktur
Das Parlament hat dem Bundesrat den Auftrag gegeben, mehr für den Breitensport zu tun. Ein Gesamtpaket Sport, das ein Breitensport-, ein Leistungssport- und Infrastrukturkonzept enthält, kommt demnächst in den Bundesrat. Bundesrat Maurer nannte nicht nur die Bedeutung des Breitensports, sondern auch des Spitzensports: «Sportliche Leistungen sind für ein Land von grosser Bedeutung».
Sowohl der Breiten- wie auch der Spitzensport sind von grosser Bedeutung. /


Er erwähnte auch das Infrastrukturkonzept, das den Ausbau der Sportzentren Magglingen und Tenero sowie das nationale Schneesportzentrum enthält. «In politischen Vorstössen werden sogar drei Schneesportzentren verlangt», so Maurer, «für alle Infrastrukturmassnahmen zusammen kommen wir auf mehrere 100 Millionen Franken.»
Infrastruktur und Ehrenamt
Bei den Referaten der Verbandsvertreter war bei den Wünschen an die Politik zum Ausdruck gekommen, dass eine verbesserte Infrastruktur (mehr Hallenbäder, mehr Fussballfelder, Radwege, beleuchtete Skipisten usw.) für die Breitensportförderung vonnöten ist. Wichtig sei ebenfalls, dass das am 1. Oktober 2012 in Kraft gesetzte Sportförderungsgesetz im Bereich des Schulsports (3 Stunden Sport pro Woche, freiwilliger Schulsport) um- und durchgesetzt werde.
Zentral sei die Erhaltung und Förderung des Ehrenamts, dem Markenzeichen des Schweizer Sports. Matthias Remund, Direktor des Bundesamts für Sport, versprach dabei unter anderem Unterstützung bei der Administration, «damit das Ehrenamt nicht plötzlich zu einem professionellen Job wird.»
Passende Angebote
Um sich dem Ziel «Sport für alle» anzunähern , braucht es passende Sportangebote für möglichst viele in der Schweiz lebende Personen. So lautete die Ausgangsthese des Hauptreferats von Achim Conzelmann, Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Bern. «Jeder Mensch verfügt über ein individuelles Motivprofil», so Conzelmann, der dabei motivbasierte Sporttypen heraus kristallisierte.
Solche Typen sind beispielsweise erholungssuchende und kontaktfreudige Sportler oder beim Gesundheitssport erholungssuchende Fitnessorientierte und figurbewusste Gesellige. «Deshalb sollten sich Sportanbieter, insbesondere Sportverbände klar darüber werden, welche Motive bei deren angebotenen Sportaktivitäten primär angesprochen werden.» Unterschiedliche Sportarten bieten unterschiedliche Anreize, führte Conzelmann weiter aus. «Das heisst, es werden unterschiedliche Motive befriedigt.»
Kommerzielle Sportanbieter wie Fitnessstudios sollten deshalb massgeschneiderte Sportangebote konzipieren, die sich nicht nur an Zweckanreizen orientieren.