Der regulierte Wettmarkt soll 2016 einen Umfang von 56 Milliarden Euro (31,3 Milliarden Franken) erreichen. Dagegen nimmt sich das Budget der EU in diesem Bereich bescheiden aus. 265 Millionen Euro (308,2 Millionen Franken), verteilt auf sieben Jahre, stehen für Sportpolitik zur Verfügung. Dabei stelle der Kampf gegen Manipulationen einen zentralen Punkt dar, unterstrich Le Lostecque auf der von der European Gaming and Betting Association durchgeführten Veranstaltung.
Acht Länder haben schon eine auf EU-Ebene ausgearbeitete Konvention unterschrieben, mit der sich die Unterzeichner verpflichten, Spielmanipulation als Vergehen zu behandeln. Auch werde von der EU eine eigene Expertengruppe eingerichtet, die die Arbeit der Nationalstaaten koordinieren soll, sagte Le Lostecque.
Manipulationen von Sportwetten sollen ein Ende gesetzt werden. (Symbolbild) /


«Wir wollen in diesem Bereich etwas erreichen.»
Bis in niedrige Ligen ausgebreitet
Dank den globalen Möglichkeiten des Internets habe sich die Manipulation in diesem Bereich bis in die niedrigsten Ligen ausgebreitet, sagte EU-Mandatarin Emma McClarkin. Die Hauptgefahr gehe dabei vom organisierten Verbrechen aus, das ausserhalb Europas angesiedelt sei. In der Bekämpfung dieses Missstands seien deshalb nicht nur die Politik, sondern auch die Sportverbände und die Wettindustrie gefordert.
Man beteilige sich bereits aktiv an der Identifizierung von Manipulationen, so Eric Konings, Integritätsbeauftragter des auf Malta ansässigen Anbieters Unibet. So würden etwaige verdächtige Wetten an die Branchenagentur ESSA gemeldet, die bei einer Häufung mit den Behörden Kontakt aufnehme. Von 148 Alarmen im Jahr 2013 stellte die ESSA bei 30 tatsächlich verdächtiges Vorgehen fest. «Kriminelle bevorzugen deshalb den unregulierten asiatischen Markt», sagte Konings und warnte vor der Konkurrenz.