Satte 282 Millionen Euro hat der Bau des Stade Pierre Mauroy vor zwei Jahren gekostet, doch die Investition hat sich gelohnt. Dank der neuen Heimstätte des Europa-League-Teilnehmers OSC Lille, bei dem seit dieser Saison auch der ehemalige YB-Stürmer und Jung-Internationale Michael Frey spielt, kommt der Grossraum Lille in den Genuss eines Davis-Cup-Finals. Dafür wird die Hälfte des Fussballstadions mit einer regulären Kapazität von 50'186 Plätzen genutzt. Auch Pop-Superstars wie Rihanna sind schon hier aufgetreten.
Möglich macht dies ein schliessbares Dach. Versteckt hinter einem schwarzen Vorhang liegen nun die beiden Hälften des Platzes übereinander, der Naturrasen wurde zusammengerollt und verstaut.
Das Stade Pierre Mauroy. /


Einziger Haken des Schmuckstücks: Es ist (noch) kalt. Weil keine Heizung eingebaut wurde, müssen am Wochenende Hunderte von Heizstrahlern für angenehme Temperaturen sorgen.
Neuer Zuschauerrekord?
Solche Probleme wird es im Sommer 2016 an der Fussball-EM nicht geben, für die das Stadion in der viertgrössten Agglomeration Frankreichs eigentlich gebaut wurde. Es steht im Übrigen gar nicht in Lille selber, sondern in der direkt anschliessenden Nachbarstadt Villeneuve d'Ascq. Benannt ist es nach dem im vergangenen Jahr verstorbenen Pierre Mauroy, von 1973 bis 2001 Bürgermeister von Lille und in den Achtzigerjahren drei Jahre Premierminister Frankreichs.
Sogar ein neuer Zuschauerrekord für ein offizielles Tennisspiel scheint nicht ausgeschlossen. Offiziell sind 27'000 Plätze ausgewiesen. Falls bis am Wochenende noch ein paar zusätzliche gefunden würden, könnte der Rekord fallen. Diesen halten aktuell Spanien und die USA im Davis-Cup-Final 2004 in Sevilla mit 27'200 Fans.