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Schiff mit etwa 200 Fährunglück-Überlebenden im Hafen angekommenRom/Athen/Wien - Zwei Tage nach dem Fährunglück in der Adria ist ein Schiff mit etwa 200 Überlebenden in Brindisi in Italien angekommen. An Bord waren auch die Leichen von fünf Menschen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag meldete.jbo / Quelle: sda / Dienstag, 30. Dezember 2014 / 11:01 h
Im Hafen der süditalienischen Stadt war eine Krankenstation aufgebaut. Das Marineschiff «San Giorgio» war der brennenden Fähre «Norman Atlantic» zu Hilfe geeilt. Das Wrack soll ebenfalls nach Brindisi geschleppt werden.
Bei dem Unglück kamen mindestens 13 Menschen ums Leben. Bisher wurden elf Tote geborgen. Zudem kamen zwei albanische Einsatzkräfte beim Abschleppversuch der Fähre ums Leben, weil ein Tau gerissen war. Da es unterschiedliche Angaben zu der Passagierliste gab, ist unklar, wie viele Menschen auf der Fähre waren und somit vermisst werden. Staatsanwalt Giuseppe Volpe sagte am Dienstag, dass möglicherweise 499 Menschen an Bord waren. Gerettet wurden 427. Darunter sind nach Angaben des italienischen Transportministers auch zehn Schweizer. Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte am Dienstagabend mit, dass sich auf der verunglückten Fähre sieben Schweizer Staatsangehörige und sieben in der Schweiz wohnhafte ausländische Passagiere aufhielten. Fast alle befanden sich inzwischen in Sicherheit. Die «Norman Atlantic» wurde von Schiffen der albanischen Marine nach Vlora geschleppt. /
In einem Fall war noch eine Untersuchung im Gang. Keine Warnung Aussagen von Geretteten legten nahe, dass auf den Autodecks schlafende Lastwagenfahrer ums Leben gekommen sind. Eine Lastwagenfahrerin sagte griechischen Medien: «Drei meiner Kollegen sind umgekommen.» Die Trucker hätten in der Fahrerkabine geschlafen. Niemand hätte die Passagiere rechtzeitig alarmiert. Das Feuer war vermutlich im Autodeck ausgebrochen. Auf der Fähre war am Sonntagmorgen aus noch ungeklärter Ursache auf dem unteren Parkdeck ein Feuer ausgebrochen. Wegen des schlechten Wetters konnten Passagiere und Besatzungsmitglieder nicht von anderen Schiffen aufgenommen werden, sondern mussten einzeln mit Helikoptern von Bord gehievt werden. Aus dem Rumpf des Schiffes quollen währenddessen dicke Rauchschwaden. Ermittlungen gegen Kapitän Die italienische Justiz nahm inzwischen Ermittlungen gegen Schiffskapitän Argilio Giacomazzi und gegen den Eigentümer der Reederei Visemar, Carlo Visentini, auf, die das verunglückte Schiff besitzt. Der Vorwurf lautet auf fahrlässiger Tötung. Rückendeckung erhielt der Kapitän vom Admiral der italienischen Marine, Giuseppe De Giorgi: «Der Kapitän geniesst meinen vollen Respekt, weil er mit grösster Kompetenz und Würde seine Arbeit geleistet hat. Er hat als letzter das Schiff verlassen, wie es ein Kapitän tun muss», sagte De Giorgi. Der Eigentümer der italienischen Reederei beteuerte, dass die Autofähre «Norman Atlantic» erst am 19. Dezember einer Inspektion unterzogen worden war, bei der auch die Brandschutztüren überprüft wurden. Dabei sei eine «leichte Fehlfunktion» aufgefallen, die aber «zur Zufriedenheit der Inspektoren» behoben worden sei, versicherte Visentini. Die «Norman Atlantic», die zwischen Griechenland und Italien im Einsatz war, hatte Platz für 490 Passagiere, war also nicht überbucht. Visentini sagte seine Zusammenarbeit bei den Ermittlungen zu.
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