Die Federal Communications Commission (FCC) hat am Donnerstag beschlossen, dass erst Downloadraten von 25 Megabit pro Sekunde (Mbps) wirklich als Breitband gelten. Das ist ein Schock für Anbieter, denn viele gängige DSL-Varianten sind dafür zu langsam. Viele IT-Affine begrüssen freilich die Entscheidung, denn der bislang gültige Grenzwert von vier Mbps ist kaum mehr zeitgemäss, geschweige denn zukunftssicher.
Seit 2010 galten Anschlüsse, die vier Mbps im Download und ein Mbps im Upload schaffen, in den USA als Breitband. Die von der FCC nun beschlossene Neudefinition auf 25 beziehungsweise drei Mbps ist ein grosser Schritt, da damit viele DSL-Technologien endgültig als veraltet dastehen. Auch 3G-Datenfunk bietet nur in hohen Ausbaustufen ausreichende Raten. Doch ist die FCC-Entscheidung mit Blick auf die Zukunft sinnvoll. Immerhin wollen die USA eine IT-Führungsrolle beibehalten und konkurrieren dabei mit der EU, die im Rahmen der «Digital Agenda for Europe» bis 2020 flächendeckend 30 Mbps Downstream erreichen möchte.
Grosse Provider sind Gewinner
Die FCC-Entscheidung bedeutet kurzfristig einen markanten Umbruch im amerikanischen Breitband-Markt.
Für schnelles Internet sind in Zukunft Glasfaser-Kabel wohl unverzichtbar. /


Denn viele kleinere und regionale Betreiber, die auf DSL oder ADSL setzen, sind damit als Breitband-Anbieter aus dem Rennen. Gewinner sind Kabelunternehmen mit Glasfaser wie Comcast, die vielerorts de facto zu Breitband-Monopolisten werden. Denn mehr als die Hälfte aller US-Haushalte hat Zugang zu nur einem Anbieter, der Verbindungen mit 25 Mbps schafft, berichtet «Venturebeat». Nach der alten Definition hatte nur knapp ein Fünftel keine Wahl, was den Breitband-Provider betrifft.
Gemäss der FCC-Neudefinition haben nunmehr 55 Mio. US-Amerikaner - 17 Prozent der Bevölkerung - keinen Zugang zu Hochgeschwindigkeits-Internet. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern, sodass Nutzer nicht mehr mit schon aus heutiger Sicht kaum ausreichenden Geschwindigkeiten leben müssen. Obwohl aktuell Glasfaser Trumpf ist, ist das Ende des Kupferkabels damit übrigens nicht besiegelt. Die BT beispielsweise plant bereits Pilotversuche mit «G.fast», einer Technologie, die mit Kupferkabel langfristig bis zu ein Gigabit pro Sekunde verspricht. In Grossbritannien breiter verfügbar wird dieses Angebot aber erst 2016 oder 2017.