Die UBS habe im Januar vom zuständigen New Yorker Generalstaatsanwalt des Eastern Districts sowie von der Börsenaufsicht SEC entsprechende Anfragen erhalten. Die Grossbank kooperiere mit den Behörden, heisst es im Quartalsbericht. Angaben zum Umfang oder zum Zeitpunkt der fraglichen Geschäfte wurden nicht gemacht.
Verschiedene Medien hatten vergangene Woche erstmals über die laufenden Untersuchungen berichtet. So meldete das «Wall Street Journal», dass gegen die UBS wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung und Wertschriftenbetrug ermittelt werde.
Die Bank soll demnach US-Bürgern geholfen haben, mit anonym übertragbaren Inhaber-Wertpapieren Vermögen vor den Steuerbehörden zu verstecken. In den USA wurden solche Bearer Bonds eigentlich 1982 mit gesetzlichen Auflagen aus dem Wertschriftengeschäft verbannt, auch weil sie leicht für Geldwäscherei missbraucht werden konnten.
Steuergutschrift von 1,158 Mrd. Franken
In ihrem Geschäftsbericht konnte die UBS jedoch auch Erfreuliches vermelden: Für das Jahr 2014 erzielte die Grossbank einen Reingewinn von 3,571 Mrd. Franken, 13 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Steigerung erzielte die UBS dank Steuergutschriften von 1,158 Mrd. Franken. 2013 hatte die Bank von Steuergutschriften von 110 Millionen Fr. profitiert. Vor Steuern sank der Gewinn im vergangenen Jahr um 20,7 Prozent auf 2,595 Mrd. Franken.
Operativ verdiente die UBS insbesondere im Vermögensverwaltungsgeschäft gut. Dagegen stand das Investmentbanking unter Druck. Für die Investment Bank weist die UBS einen bereinigten Vorsteuergewinn von 0,3 Mrd. Franken aus.
Regulatorische und juristische Angelegenheiten
Der Unternehmensbereich habe sich mit branchenweiten juristischen und regulatorischen Angelegenheiten auseinandersetzen und mit begrenzten Ressourcen wirtschaften müssen, erklärte die Grossbank, die im November wegen Devisenmarktmanipulationen in Strafzahlungen von 774 Mio. Fr. eingewilligt hat.
Im Geschäft mit reichen Privatkunden (Wealth Management) stieg der Vorsteuergewinn 2014 um 4 Prozent auf 2,5 Mrd. Franken. Das sei das beste Ergebnis seit 2008, hiess es.
Die UBS ist gut ins Jahr 2015 gestartet. /


Die Nettoneugelder erreichten 34,4 Mrd. Franken, was laut den Angaben auf den grössten Zuwachs in der Region Asien-Pazifik seit 2007 zurückzuführen war.
In der US-Vermögensverwaltung (Wealth Management Americas) betrug der Vorsteuergewinn rekordhohe gut 1,0 Mrd. Dollar. Die Nettoneugelder beliefen sich auf 10,0 Mrd. Dollar.
Zunahme der verwalteten Vermögen
Das Schweizer Geschäft mit Privat-, Firmen- und institutionellen Kunden (Retail & Corporate) steigerte den Vorsteuergewinn um 4 Prozent auf 1,6 Mrd. Franken. Und in der Vermögensverwaltungssparte Global Asset Management erzielte die UBS einen Vorsteuergewinn von 0,5 Mrd. Franken. Die Nettoneugelder (ohne Geldmarktfonds) beliefen sich hier auf 22,6 Mrd. Franken.
Konzernweit nahmen die verwalteten Vermögen von 2,39 Mrd. auf 2,734 Mrd. Fr. zu. Das Verhältnis von Geschäftsaufwand zu Geschäftsertrag verschlechterte sich hingegen von 88,0 auf 90,5 Prozent. Dabei ist die Zahl der Vollzeitstellen um 50 auf 60'155 leicht gesunken.
Bei ihrer Widerstandskraft weist die UBS Verbesserungen aus: Die harte Kernkapitalquote (CET1) stieg unter Annahme einer vollständigen Umsetzung von 12,8 auf 13,4 Prozent. Die Leverage Ratio, also das Verhältnis der Bilanzsumme zum Eigenkapital, stieg innert Jahresfrist von 3,4 auf 4,1 Prozent. Zum Ende des dritten Quartals hatte sie aber 4,2 Prozent betragen.
Verhalten zuversichtlicher Ausblick
Für 2015 zeigt sich die grösste Schweizer Bank verhalten zuversichtlich. Die Frankenstärke sowie die Negativzinsen in der Eurozone und der Schweiz könnten zwar die Profitabilität der UBS und einige ihrer Performanceziele unter Druck setzen, schreibt die Bank im Communiqué vom Dienstag. Dennoch werde die Bank ihre Strategie fortsetzen.
«Es ist noch zu früh, dieses Quartal abschliessend zu beurteilen, aber wir hatten 2015 einen guten Start», wird Konzernchef Sergio Ermotti zitiert. Dies bestärke die UBS im Hinblick auf die geplante Kapitalrückführung an die Aktionäre. So will die Grossbank die Dividende auf 50 Rappen pro Aktie verdoppeln und zudem eine «einmalige Zusatzdividende» von 25 Rappen zurückstellen.