Wie die Regierungsbehörde auf der eigenen Webseite wissen lässt, handelt es sich dabei um einen grossflächig ausgeführten Hacking-Angriff auf verschiedene US-E-Mail-Provider, bei denen insgesamt mehr als eine Mrd. Nutzeradressen gestohlen worden sind. Das DOJ hat die Übeltäter bereits ausgeforscht und Anzeige erstattet.
Exempel wird statuiert
«Wir haben gegen zwei vietnamesische Staatsbürger, die in den Niederlanden ansässig sind, Anklage wegen ihrer Verstrickung in einen Hacking-Angriff auf Service-Provider in den USA erstattet», so der Wortlaut des DOJ-Statements. Zusätzlich habe ein Grosses Geschworenengericht diese Woche eine Anklageschrift angenommen, die sich gegen einen Kanadier richtet. Diesem wird unter anderem vorgeworfen, mit den Vietnamesen zusammengearbeitet zu haben, um mithilfe der gestohlenen Mail-Adressen eine stattliche Geldsumme zu erwirtschaften und die erzielten Gewinne zu «waschen».
Über eine Milliarde E-Mail-Adressen wurden gestohlen. (Symbolbild) /


«Diese Männer werden beschuldigt, den grössten Datenklau in Bezug auf Namen und E-Mail-Adressen in der Geschichte des Internets durchgeführt zu haben», betont der stellvertretende Generalstaatsanwalt Leslie Caldwell die Schwere des Verbrechens. «Die Angeklagten haben Millionen von Dollar damit verdient, indem sie mehr als eine Mia. Adressen von Service-Providern gestohlen haben», sagt Caldwell, der mit dem Fall offensichtlich auch ein Exempel statuieren möchte: «Das DOJ wird mit aller Entschiedenheit vorgehen, um die angeschuldigten Cyber-Kriminellen im Ausland zu schnappen und in den USA ihrer gerechten Strafe zuzuführen.»
Acht US-Provider betroffen
Den Angaben des US-Ministeriums zufolge haben es die beiden Vietnamesen im Zeitraum zwischen 2009 und 2012 erfolgreich geschafft, sich illegal Zugriff auf die Kundendatenbanken von insgesamt acht US-amerikanischen Service-Prodivern zu verschaffen. «Dieser Fall zeigt die Cutting-Edge-Probleme, die von der modernen Cyber-Kriminalität ausgehen, wo nicht mehr eine einzige Firma angegriffen wird, sondern gleich ein Grossteil der E-Mail-Anbieter eines Landes», meint US-Anwalt John Horn, zuständig für den nördlichen Bezirk von Georgia.
Das Ausmass des Eindringens bezeichnet er als «nervenaufreibend». «Die Hacker hörten auch dann nicht auf, als sie die firmeneigenen Daten gestohlen hatten. Sie missbrauchten anschliessend die Vertriebsplattformen der Unternehmen, um eine Unmenge an Junk-Mails zu verschicken und damit enorme Profite einzufahren», so Horn.