Die Zahl der Verletzten wurde unverändert mit mehr als 14'000 angegeben. Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der Toten weiter ansteigt. Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Himalaya-Erdbeben müssen viele Erdbeben-Opfer in Nepal weiter unter freiem Himmel schlafen. Sie seien dringend auf gute Zelte und Werkzeuge zur Reparatur von Unterkünften angewiesen.
Das teilte das UNO-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) in der Nacht zum Sonntag mit. In den am schwersten betroffenen Distrikten Gorkha und Sindupalchowk seien bis zu 90 Prozent der Häuser, die meist aus Lehm und Steinen bestehen, zerstört worden. In anderen Distrikten seien es 80 Prozent.
Bergsteiger ziehen ab
Am Mount Everest haben sich nach der verheerenden Lawine quasi alle Expeditionsteams zurückgezogen. Wer noch am Berg sei, packe in den kommenden Tagen zusammen, sagte der belgische Bergsteiger Damien François der Deutschen Presse-Agentur aus dem Basislager.
Das Lager sehe durch die Lawine aus «wie nach einem Tsunami».
Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Himalaya-Erdbeben müssen viele Erdbeben-Opfer in Nepal weiter unter freiem Himmel schlafen. /


Derzeit räumten die wenigen verbliebenen Bergsteiger und ein Team der indischen Armee die Überreste zusammen, die durch die Druckwelle bis zu einen Kilometer weit geschleudert wurden.
Bei dem Erdbeben hatten sich im Mount-Everest-Massiv zahlreiche Lawinen gelöst. Dabei kamen mindestens 18 Menschen ums Leben, darunter nach Angaben von Nepals Bergsteigervereinigung eine Australierin, zwei US-Amerikaner, ein Japaner und ein Chinese.
Die Regierung Nepals erklärte zunächst, den Berg von der Südseite nicht schliessen zu wollen. China hingegen hatte schnell alle Klettertouren auf der Nordseite während der Frühlingssaison verboten.
Für Schliessung von Everest-Expeditionen
Die Sherpas wollten jetzt lieber bei ihren Familien sein, denn auch dort seien viele Häuser zerstört worden, sagte Lhakpa Sherpa. Er war selbst während der Lawine im Basislager, um zum fünften Mal auf den Everest zu steigen. In der Lawine verlor er einen Grossteil seiner Ausrüstung. «Das gilt auch für viele andere. Wir können also nicht mehr klettern», sagte er. Die Regierung hätte den Berg schliessen sollen, findet er.