Auf dem Sarg von Jules Bianchi liegt bunt schimmernd sein alter Formel-1-Helm. Mit einer bewegenden Zeremonie haben sich Familie, Freunde, Kollegen und Fans von dem Formel-1-Piloten verabschiedet. Dutzende Menschen wohnten dem Gottesdienst am Dienstag in Nizza bei. «Er wird in unseren Herzen für immer ein Champion bleiben», sagte Ferrari-Testfahrer Jean-Eric Vergne in der Cathédrale Sainte-Réparate in Bianchis Geburtsort.
Unter den Trauernden um Vater Philippe und Mutter Christine war auch das deutsche Formel-1-Trio Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg sowie Weltmeister Lewis Hamilton, Jenson Button und Felipe Massa.
Pastor Maldonado, Felipe Massa, Jean-Eric Vergne, Mutter Christine Bianchi, Bruder Tom Bianchi und Vater Philippe Bianchi am Sarg. /


FIA-Chef Jean Todt, die französische Motorsport-Ikone Alain Prost und Frankreichs Sport-Staatssekretär Thierry Braillard erwiesen Bianchi ebenfalls die letzte Ehre. Vettel und Williams-Ersatzfahrer Adrian Sutil gehörten zu den Sargträgern.
«Der Tod von Jules ist zutiefst ungerecht», sagte der Pfarrer während der Zeremonie. Bianchi sei glücklich gewesen, weil er seinen Rennfahrer-Traum habe verwirklichen können. «Dein Fehlen wird eine schmerzliche Bewährungsprobe sein, aber wisse, dass wir dich für immer lieben», sagte Bianchis Schwester Mélanie und rang um Fassung. Der Priester beschloss die Zeremonie mit einem emotionalen Aufruf: «Jules konnte nie auf ein Formel-1-Podium steigen, also bitte ich Sie jetzt darum, ihm zu applaudieren.» Während auf Bianchis Sarg sein Helm ruhte, klatschten die Trauergäste minutenlang.
Die Trauerfeier wurde für die Fans vor dem Gotteshaus über Lautsprecher auf den Kirchenplatz übertragen.
Bianchi war vor neun Monaten beim Grand Prix von Japan in Suzuka in einen Bergungskran gerast und hatte schwere Gehirnverletzungen erlitten.