In Ungarn könnten bald auch die internationalen Züge wieder planmässig fahren, sagte Regierungssprecher Andras Giro Szaz. Das österreichische Innenministerium in Wien rechnete damit, dass am Samstag rund 10'000 Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich kommen könnten.
Vom österreichischen Grenzort Nickelsdorf reisten die Flüchtlinge am Samstagmorgen in Bussen und Sonderzügen weiter. Ein erster Sonderzug mit rund 400 Flüchtlinge an Bord traf kurz nach 9 Uhr in Wien ein. Unter den Flüchtlingen sind viele junge Männer, aber auch Familien mit Kindern. Zahlreiche freiwillige Helfer begrüssten die grösstenteils aus Syrien stammenden Flüchtlinge und verteilten Essen, Getränke und Decken.
Am Bahnhof wurden die Flüchtlinge per Lautsprecherdurchsagen auf Arabisch über die nächsten Abfahrtsmöglichkeiten Richtung Deutschland informiert.
Zahlreiche Flüchtlinge sind am Samstag in Österreich eingetroffen. /


In München wurde ein per Salzburg fahrender Sonderzug mit etwa 500 Flüchtlingen nach Angaben der Deutschen Bahn voraussichtlich zwischen 12.00 und 13.00 Uhr erwartet.
Dem Flüchtlingsansturm nachgegeben
Ungarn hatte am Freitagabend entschieden, die tagelang am Bahnhof von Budapest festsitzenden Flüchtlinge mit Bussen an die österreichische Grenze zu bringen. Österreich und Deutschland erklärten sich daraufhin bereit, die Flüchtlinge einreisen zu lassen. Diese Zusage verknüpften sie an die Bedingung, dass sich Ungarn an die EU-Verpflichtungen halten müsse.
Die Lage war eskaliert, als am Freitag mehr als 1000 Flüchtlinge von Budapest aus zu einem Fussmarsch auf der Autobahn ins knapp 200 Kilometer entfernte Österreich aufgebrochen waren.
Ihre Entscheidung, die Menschen doch ausreisen zu lassen, begründeten die ungarischen Behörden mit der Verkehrssicherheit. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann erklärte indes auf Facebook: "Aufgrund der heutigen Notlage an der ungarischen Grenze stimmen Österreich und Deutschland in diesem Fall einer Weiterreise der Flüchtlinge in ihre Länder zu".
Ein deutscher Regierungssprecher bestätigte die Übereinkunft. Wie viele Flüchtlinge von der Entscheidung betroffen sind und wie lange diese gilt, ist unklar. Der Budapester Ostbahnhof, wo Flüchtlinge seit Tagen ausharrten, leerte sich rasch.