Andreas Kyriacou / Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Donnerstag, 8. Oktober 2015 / 12:23 h
Raif Badawi wurde von Saudi-Arabien wegen des Betreibens eines aufklärerischen Blogs zu 1000 Peitschenhieben, zehn Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von umgerechnet rund 200'000 Franken verurteilt. Im Januar dieses Jahres erhielt er erstmalig 50 Stockschläge. Das Regime setzte danach die Bestrafung aus gesundheitlichen Gründen zwar aus, die Fortsetzung kann aber jederzeit erfolgen. Badawis Anwalt, Waleed Abu al-Khair, wurde ebenfalls seiner Freiheit beraubt und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Ensaf Haidar stellt ihr eben erschienenes Buch «Freiheit für Raif Badawi, Liebe meines Lebens» vor und erzählt von ihrem gemeinsamen Leben in Saudi-Arabien, vom Blog ihres Mannes, von ihrer Flucht nach Kanada, von der Inhaftierung und Verurteilung Raif Badawis und vom noch immer andauernden Kampf für seine Freilassung.
Ensaf Haidar schrieb ihr Buch zusammen mit der Nahostexpertin und Journalistin Andrea Claudia Hoffmann. Wir werden Auszüge aus der Hörbuchversion (gelesen von der Schauspielerin und Sängerin Pegah Ferydoni) vorspielen.
Ensaf Haidar mit dem Bild ihres in Saudi Arabien zu 1000 Peitschenhieben verurteilten Mannes Raif Badawi /


Elham Manea, Privatdozentin am Institut für Politikwissenschaft der Uni Zürich, wird Ensaf Haidar zu einzelnen Episoden befragen und von und nach Arabisch übersetzen. Das Publikum wird Gelegenheit haben, Fragen zu stellen.
Freidenkerpreis für Ensaf Haidar
Im Anschluss an die Veranstaltung verleihen die Freidenker Schweiz Ensaf Haidar, Raif Badawi und Waleed Abu al-Khair den erstmals vergebenen Freidenkerpreis.
Mit dem neuen Freidenkerpreis werden Personen gewürdigt, die sich in herausragender Weise für humanistische und säkulare Ideale einsetzen. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit 10'000 Franken dotiert. Mit dem Betrag wollen die Freidenker die Projekte oder Kampagnen der Preisträger unterstützen. Möglich wurde dieses Preisgeld durch ein Legat.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Forum für Demokratie und Menschenrechte und Amnesty Schweiz statt.