Nachdem der zentrale Protestmarsch in Paris aus Sicherheitsgründen verboten worden war, setzten vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs am Montag zudem zehntausende Menschen in Städten wie Sydney, London und Seoul ein Zeichen.
Nach der Anschlagsserie am 13. November mit 130 Toten hatten die französischen Behörden die für Sonntag geplante Grossdemonstration in Paris untersagt. Stattdessen fassten sich nach Angaben der Veranstalter nun mehr als 10'000 Demonstranten entlang der ursprünglichen Demonstrationsroute am Boulevard Voltaire an den Händen.
Nur vor der Konzerthalle Bataclan, wo bei den Anschlägen 90 Menschen getötet wurden, liessen die Demonstranten eine Lücke. Die Polizei sprach von 4500 Teilnehmern.
Auf der Place de la République stellten Aktivisten zudem tausende Schuhe auf - als Symbol für die tausenden Demonstranten, die an dem Protestmarsch gehindert wurden. Darunter waren auch ein Paar Turnschuhe von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und ein Paar Schuhe von Papst Franziskus - beschriftet mit seinem Namen und dem Titel seiner Enzyklika gegen den Klimawandel.
Von Australien und Neuseeland über die Philippinen, Bangladesch und Japan bis Südafrika und Grossbritannien - rund um den Globus demonstrierten Menschen für einen besseren Klimaschutz.
Start der Kampagne war am Freitag im australischen Melbourne.
Rund 10'000 Delegierte aus 195 Ländern verhandeln in Paris unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen. /


Auf Schildern dort hiess es: «Klimawandel ist nicht cool» oder «Es gibt keinen Planeten B». Am Sonntag gingen in Sydney noch einmal 45'000 Australier für mehr Klimaschutz auf die Strasse. Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Rio de Janeiro, New York und Mexiko-Stadt geplant. In Berlin soll am Sonntagmittag eine Grossdemonstration starten.
Beratungen beginnen früher
Einen Tag vor dem offiziellen Beginn der UNO-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris wollen die Delegationen aus 195 Ländern am Sonntagabend ihre Arbeit aufnehmen.
Der Beginn der Beratungen wurde um einen Tag vorgezogen, um die knappe Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Zur Eröffnung der Klimakonferenz am Montag werden fast 150 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama.
Auf der Konferenz soll ein international verbindliches Klimaschutzabkommen beschlossen werden. Ziel ist eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad. Frankreichs Staatschef François Hollande mahnte eine umfassende Vereinbarung an. Dass der Mensch «der schlimmste Feind des Menschen» sei, sei nicht nur beim Terrorismus, sondern auch beim Klima zu sehen, sagte Hollande beim Gipfeltreffen der Commonwealth-Regierungschefs in Malta mit Blick auf die Anschläge vor zwei Wochen.