An der Suche beteiligt sind unter anderem Marineschiffe und Flugzeuge aus Ägypten und Griechenland. Frankreich und die USA wollen ebenfalls Teams schicken.
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi ordnete am Donnerstagabend in Kairo eine «intensivierte» Suche an, um das Flugzeugwrack zu finden. Alle betroffenen Behörden müssten ihre Anstrengungen verstärken, hiess es in einer Mitteilung.
Vorerst blieb die Suche allerdings erfolglos. EgyptAir nahm am späten Donnerstagabend frühere Angaben zum Fund von Wrackteilen im Mittelmeer zurück. Die entdeckten Gegenstände seien «nicht Teile unseres Flugzeuges», sagte der Vizepräsident der Fluglinie, Achmed Adel, dem US-Fernsehsender CNN.
Er korrigierte damit frühere Angaben seines Unternehmens, wonach unter anderem Rettungswesten und Plastikteile von Flug MS804 gefunden worden seien. Dies hatte EgyptAir ursprünglich unter Berufung auf die zuständigen Ministerien in Kairo mitgeteilt.
Auch die griechische Luftfahrtsicherheitsbehörde erklärte, dass im Mittelmeer gefundene Teile nicht von einem Flugzeug seien. «Was gefunden wurde, ist ein Stück Holz und Materialien, die nicht von einem Flugzeug stammen», sagte Behördenchef Athanasios Binis.
USA zurückhaltend in Bewertung
Die ägyptischen Behörden bezeichneten aufgrund der letzten Aufzeichnungen des Absturzgeschehen einen Anschlag als wahrscheinlichste Ursache. Demgegenüber gaben sich die USA zurückhaltender.
Was geschah gestern auf dem Weg von Paris nach Kairo? /


Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Explosion an Bord des Flugzeuges. Es sei aber noch zu früh, um eine Ursache für den Absturz auszuschliessen, hiess es.
Der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey, sagte: «Bisher haben wir niemanden, der sich dazu bekannt hat oder Beweise, dass es eine absichtliche Tat war». «Wir wissen im Moment nicht, was die Ursache war.»
Plötzlich abgesackt
Ägyptens Luftfahrtminister Scherif Fathy in Kairo warnte zwar vor voreiligen Schlussfolgerungen. Bei einer genauen Analyse des Vorfalls sei die Wahrscheinlichkeit eines «Terrorangriffs» aber höher als die eines technischen Versagens zu veranschlagen.
Die bekannt gewordenen Informationen über das Absturzgeschehen lassen demnach die Anschlagstheorie plausibel erscheinen. Der Pilot setzte keinen Notruf ab, was auf einen plötzlichen Verlauf hindeutete. Die letzte Kommunikation mit dem Piloten gab es wenige Minuten vor dem Verschwinden des Flugzeugs. Dabei habe der Pilot «kein Problem erwähnt», teilte die griechische Flugaufsicht mit.
Nach einem zunächst störungsfreien Flug kam die Maschine den bisherigen Erkenntnissen zufolge heftig ins Trudeln: Erst schwenkte sie um 90 Grad nach links, kurz darauf um 360 Grad nach rechts. Zugleich sei der Airbus A320 von mehr als rund 11'000 Metern auf rund 4500 Meter abgesackt.
Die EgyptAir-Maschine mit 66 Menschen an Bord war in der Nacht zum Donnerstag auf dem Weg von Paris nach Kairo, als sie ohne Vorwarnung über dem Mittelmeer von den Radarschirmen verschwand. Schweizer waren keine an Bord.