fest / Quelle: pd / Dienstag, 30. August 2022 / 17:32 h
Die Kantone können die Zulassungsbedingungen zu den Berufsmaturitätsschulen weitgehend selbstständig festlegen. Je nach Kanton und Berufsmaturitäts-Typ sind eine obligatorische Prüfung, ein bestimmter Notendurchschnitt, eine Empfehlung der abgebenden Schule, ein bestandener Vorbereitungskurs oder ein Aufnahmegespräch Voraussetzung.
Die unterschiedlichen Zulassungsbedingungen tragen dazu bei, dass die Berufsmaturitätsquote zwischen den Kantonen stark variiert. /


Diese unterschiedlichen Zulassungsbedingungen haben Folgen.
Forschende des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung OBS EHB legen in einem neuen «Trend im Fokus»-Bericht dar, wie die unterschiedlichen Zulassungsbedingungen mit der Wahrscheinlichkeit zusammenhängen, dass Jugendliche mit einer Berufsmaturität (BM) beginnen und diese abschliessen. Dabei zeigt sich: Obligatorische Aufnahmeprüfungen reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine BM beginnt und erfolgreich abschliesst, am stärksten, Aufnahmegespräche am wenigsten. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Bildungschancen vom Wohnkanton mitbestimmt werden - unabhängig von der individuellen Leistungsfähigkeit.
Die unterschiedlichen Zulassungsbedingungen tragen dazu bei, dass die Berufsmaturitätsquote zwischen den Kantonen stark variiert. Am häufigsten schliessen Berufslernende aus den Kantonen Tessin (42 Prozent) und Neuenburg (38 Prozent) eine BM ab, die tiefsten BM-Quoten weisen die Kantone Uri und Schwyz mit je 16 Prozent auf.
EHB-Bericht «
Trend im Fokus: Berufsmaturität: Welche Rolle spielen die kantonalen Zulassungsbedingungen?»