Zusätzliches Licht für Innenräume
Mit Innovationen wie der Lichtumlenkplatte werden Fenster in der Lage sein, die Innenräume des Hauses in viel stärkerem Masse mit Tageslicht zu versorgen und dadurch den Bedarf für künstliche Beleuchtungen zu senken. Lichtumlenkplatten existieren schon heute. Sie leiten Licht an der Aussenseite des Gebäudes oberhalb des Fensters um und werfen das Licht im Raum dann an die Decke. Der Lichttransport funktioniert auch über grössere Distanzen, zum Beispiel vom Dach in den Keller eines Hauses.
Eine zweite Technologie für die Überbrückung erheblicher Entfernungen sind Kollektoren, die das Sonnenlicht auffangen und dann über Glasfaserkabel in Bereiche leiten, die durch natürlichen Lichteinfall niemals erreichbar wären. Die zusätzliche Nutzung von Tageslicht anstelle von Kunstlicht bietet nicht nur Energie-Einsparpotenziale, sondern auch gesundheitliche Vorteile.
Wärmeenergie für Fenster nutzen
Möglicherweise besitzen Sie bereits ein Fenster, das in der Lage ist, mehr Energie in Ihr Haus zu leiten, als es nach aussen abgibt. Diese Energiedifferenz ist noch ausbaufähig, indem das Fenster selbst für die Energiegewinnung genutzt wird. Zu den Kandidaten für eine entsprechende Technologie gehören transparente
Solarpaneele, Flüssigkristallfenster, Photobioreaktoren, Nanopartikel aus Titandioxid und hauchdünne Beschichtungen des Fensters mit Siliziumfilm.
Flüssigfenster, bei denen die Hohlräume zwischen den Glasscheiben mit Wasser gefüllt sind, haben das Potenzial, effektiv als Klimaanlage zu wirken. Bei grosser Hitzeeinstrahlung werden dem Wasser Mikropartikel zugeführt, was einen kühlenden Effekt hat.
Fenster übernehmen in Zukunft neue Funktionen. /


Das klare Wasser wirkt wiederum bei niedrigeren Temperaturen aufheizend.
Fenster für Beleuchtung und Verdunklung
Neben der gesteigerten Ausbeute an natürlichem Tageslicht werden Ihnen die Fenster der Zukunft voraussichtlich auch im Bereich der selbstständigen Leuchtkraft einiges zu bieten haben. Das Stichwort lautet OLEDs oder organische Leuchtioden in Form von durchsichtigen Folien auf dem Fenster. Im normalen Tageslicht werden Sie OLEDs gar nicht sehen können. In der Dunkelheit würde die Fensterscheibe dann selbst zur Lichtquelle.
Ein elektrochemisches Fenster wiederrum könnte in Zukunft Vorhänge komplett überflüssig machen. Mithilfe elektrischer Spannung wird ein solches Fenster zwischen einem milchglasähnlichen und einem transparenten Modus wechseln. Sogar eine Dimmfunktion für elektrochemische Fensterscheiben ist in Entwicklung. In diesem Modus hält das Fenster nicht nur Blicke ab, sondern senkt auch die Helligkeit im Raum merklich.
Das interaktive Fenster
Fenster, die sich von einer Sekunde auf die andere in Bildschirme oder Touchscreens verwandeln lassen, sind im Wohnungsbau vermutlich in den nächsten Jahren noch nicht Standard. Technisch realisierbar sind solche Lösungen aber durchaus. Ihr Fenster würde wahlweise vom Tageslicht oder von LEDs hinterleuchtet und könnte Ihnen dann zum Beispiel in der Küche Kochrezepte anzeigen oder im
Home Office als Grossbildschirm verwendet werden.