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Syriens Regime startet mit Hilfe Moskaus BodenoffensiveBeirut - Eine Woche nach Beginn der russischen Luftangriffe hat das syrische Regime mit Hilfe aus Moskau eine Bodenoffensive gegen Rebellen begonnen. Die Gefechte nördlich der Stadt Hama sind laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die heftigsten seit Monaten.cam / Quelle: sda / Mittwoch, 7. Oktober 2015 / 18:02 h
Russische Jets haben demnach in den Provinzen Hama und Idlib fast 40 Ziele bombardiert. Die Operation richtet sich nach Angaben der Beobachtungsstelle gegen ein Rebellenbündnis, das sowohl das Regime als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpft. Anzeichen für den Einsatz russischer Bodentruppen gebe es nicht.
Russland griff nach eigenen Angaben erstmals von Kriegsschiffen im Kaspischen Meer Ziele in Syrien an. Mehrere Kreuzer hätten elf Stellungen der IS-Miliz bombardiert, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Die Marschflugkörper legten demnach 1500 Kilometer zurück.
Russland argumentiert, mit den Luftangriffen die IS-Miliz bekämpfen zu wollen. Moskau steht jedoch in der Kritik, weil sich die Angriffe vor allem gegen Gebiete unter Kontrolle von anderen Regimegegnern richteten, die die IS-Miliz bekämpfen. Beobachter gehen davon aus, dass Russland die Macht des umstrittenen syrischen Machthabers Baschar al-Assad sichern will.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte in Istanbul, nur zwei von 57 russischen Angriffen seien gegen den IS gerichtet gewesen. Die übrigen hätten Einrichtungen der gemässigteren Rebellengruppen getroffen.
Die Gefechte nördlich der Stadt Hama sind laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die heftigsten seit Monaten. (Archivbild) /
«Im Moment ist die gemässigte syrische Opposition fast die einzige Macht im Norden, die sich dem Islamischen Staat entgegenstellt», sagte Davutoglu. Beginn der Offensive Gegner und Verbündete des Regimes hatten in den vergangenen Tagen berichtet, Tausende Kämpfer aus dem Iran und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah seien für eine Bodenoffensive der Armee gegen Rebellen nach Syrien verlegt worden. Osama Abou Seid, Militärberater der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA), erklärte, die Operation am Mittwoch sei der Beginn dieser Offensive. Das umkämpfte Gebiet steht unter Kontrolle mehrerer moderater und radikaler Gruppen. Zu dem Bündnis gehört neben Brigaden, die vom Westen unterstützt werden, auch die Al-Nusra-Front, ein syrischer Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Mit den Angriffen wollten Assads Anhänger eine Verbindungsstrasse von Hama in Richtung Norden und zum Militärflughafen der Stadt sichern, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdelrahman. Die Rebellen hätten Verstärkung in das Kampfgebiet verlegt. Zunächst war unklar, ob das Regime die Rebellen zurückdrängen konnte. Es gebe auf beiden Seiten Opfer, erklärte Abdelrahman. Ein mit der militärischen Lage vertrauter Insider erklärte, auch Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon nähmen an Angriffen gegen vier Rebellenstellungen teil.Militärtraining durch CIA Ein Kommandant einer von den USA ausgebildeten gemässigten Rebellengruppe sagte der Nachrichtenagentur Reuters, bei den russischen Angriffen seien ihre Hauptwaffendepots getroffen worden. Die Bombardierungen am Dienstag in der Provinz Aleppo hätten diese Lager komplett zerstört, erklärte Hassan Hadsch Ali von der Gruppe Liwa Sukur al-Dschabal. Deren Kämpfer hatten in Saudi-Arabien und Katar ein vom US-Geheimdienst CIA organisiertes Militärtraining durchlaufen. Seit Monaten bombardiert eine US-geführte Allianz IS-Stellungen in Syrien und dem Irak. Damit greifen zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg amerikanische und russische Einheiten gleichzeitig Ziele in einem Land an. Zwischen beiden Staaten herrscht ein scharfer Tonfall: US-Verteidigungsminister Ash Carter sprach von einer «tragisch verfehlten Strategie» der Regierung in Moskau und lehnte eine militärische Zusammenarbeit ab. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums erklärte daraufhin, die USA suchten nach einer Ausrede, um sich nicht am Kampf gegen den Terrorismus zu beteiligen.
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