Der Auftrag für die 59 Zugskompositionen, die im Fernverkehr zum Einsatz kommen sollen, wurden im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) ausgeschrieben. Es handelt sich gemäss SBB-Angaben um die grösste Rollmaterial-Ausschreibung ihrer Geschichte.
Die neuen Doppelstockzüge sollen ab 2013 als InterCity- (IC) und InterRegio-Kompositionen (IR) auf dem SBB-Netz zum Einsatz kommen. Sie ersetzen altes, abgeschriebenes Rollmaterial. Die Ausschreibung umfasst auch Optionsrechte für weiteres Rollmaterial. Die Eingabefrist für Offerten läuft am 15. September ab.
Hohe Anforderungen
An die Züge stellen die SBB hohe Anforderungen. So müssen Türsysteme und Treppen für hohe Passagierwechselkapazitäten ausgelegt sein. Die Züge müssen bis zu 200 km/h schnell und gleichzeitig mit einem hohen Beschleunigungs- und Bremsvermögen ausgerüstet sein. Die einzelnen Züge müssen zu bis zu 400 Meter langen Kompositionen zusammengehängt werden können.
Ab 2013 sollen neue Doppelstockzüge zum Einsatz kommen. /


Von den grossen SBB-Aufträgen dürfte die Schweizer Industrie stark profitieren. Mit der Stadler Rail Group von SVP-Nationalrat Peter Spuhler ist einer der führenden Bahnhersteller in der Schweiz domiziliert. Möglich sind auch Konsortien von bzw. mit Bombardier (ehemals Adtranz), Siemens oder Alstom.
Riesige Investitionsoffensive
Die 2,1 Milliarden bilden nur den Anfang zu einer riesigen Investitionsoffensive. Bis 2030 sollen weitere 18 Milliarden in neues Rollmaterial oder in die Sanierung des bestehenden gesteckt werden. Damit will die SBB die Zahl der Sitzplätze bis ins Jahr 2030 um rund 40 Prozent erhöhen.
Im Fernverkehr sollen künftig in erster Linie Doppelstockzüge zum Einsatz kommen; diese bieten mehr Sitzplätze als konventionelle Züge. Im Regionalverkehr will die SBB nur noch klimatisierte Züge einsetzen. All diese Investitionen in neues Rollmaterial bestreitet die SBB aus Eigenmitteln, die sie selber erwirtschaften muss.