Neue Technologien und Services wie Youtube und VOiP sowie eine sukzessiv steigende Nachfrage der Verbraucher nach höheren Bandbreiten begründen das rasche Wachstum. 2015 sollen fünf Mrd. Menschen über einen Internetzugang verfügen.
Die Zahl der digitalen Festnetzanschlüsse steigt im gleichen Zeitraum von 400 auf 700 Millionen an. «Die Entwicklung einer modernen Festnetz-Breitbandinfrastruktur wird zu einem massgeblichen Faktor in der Standortbeurteilung», sagt Dietmar Appeltauer, Leiter der Subregion Central East Europe von Nokia Siemens Networks.
Österreich hinter Schweiz und Deutschland zurück
Österreich liegt mit einer Festnetz-Breitbandabdeckung von 48 Prozent aller Haushalte nach wie vor hinter der Schweiz und Deutschland. «Im europäischen Vergleich hinkt Österreich deutlich hinter Vorreiterländern wie Schweden hinterher. Auch Portugal investiert bereits massiv in seine Breitbandinfrastruktur», gibt Appeltauer zu bedenken.
Vor allem im ländlichen Raum gebe es massiven Nachholbedarf. Die Notwendigkeit des Ausbaus von leistungsfähigen Glasfasernetzen in ländlichen Gebieten wurde auch von der Europäischen Union erkannt.
Die moderne Breitbandtechnologie wird ein zentraler Wirtschaftsfaktor sein. /


«Erst im März wurde in Brüssel ein Investitionspaket über fünf Mrd. Euro beschlossen», berichtet Appeltauer.
Breitbandmarkt wird wachsen
Trotz der Implementierung neuer Mobilfunkstandards wird in den nächsten Jahren jedoch ein 40-fach höheres Wachstum des Festnetz-Breitbandmarkts erwartet. «Die physikalischen Grenzen in der Nutzung der Frequenzbänder werden bald erreicht sein», so Appeltauer weiter.
Auf Richtfunk basierte Technologie lasse zwar die Übertragung sehr hoher Datenmengen genauso zu, die Kapazität von Festnetzen sei jedoch einzig und allein von der Anzahl der verlegten Glasfaserleitungen abhängig.
Mehr Arbeitsplätze
Nokia Siemens Networks werde weiterhin verschiedene Anschlusstechnologien fördern, um einen fliessenden Übergang auf Next Generation Optical Access-Netzwerke (NGOA) zu ermöglichen.
Auch für Industrie und Wirtschaft werden leistungsfähige Datenleitungen von immer zentralerer Bedeutung. Wie eine Studie von Leonard Waverman von der London Business School zeigt, würde die Bereitstellung von zehn zusätzlichen Breitbandanschlüssen auf 100 Einwohner, in den USA eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 100 Mrd. Dollar zur Folge haben.
Durch Investitionen in die IT-Infrastruktur würden auch 30 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen als im Strassenbau, heisst es bei Nokia Siemens Networks. Netzbetreiber werden auf alle Fälle eine Wandlung von reinen Infrastrukturanbietern hin zu Dienstleistungsunternehmen durchlaufen. Der Kontakt zu den Usern wird von immer zentralerer Bedeutung sein.