Der Hacker habe sich mehrmals als Bergsteiger in Not ausgegeben und Hilfe angefordert, teilte die Tessiner Polizei in einem Communiqué mit.
Dank der Hilfe des Bundesamtes für Kommunikation kamen die Ermittler dem Mann schliesslich auf die Spur. In dessen Wohnung in Locarno wurde zahlreiches EDV-Material beschlagnahmt. Der 43-Jährige wurde bei der Tessiner Staatsanwaltschaft angezeigt.
Der Beschuldigte habe mehrmals für ernsthafte Probleme bei der Planung von Polizeiaktionen gesorgt und Notfalleinsätze behindert, heisst es im Communiqué der Polizei.
Polycom gegen Sicherheitslücken
Die Sicherheitslücken im Polizeifunk waren im Tessin schon seit längerer Zeit bekannt.
Der Beschuldige soll Notfalleinsätze mehrfach behindert haben. /


Deswegen pochten die Polizeichefs auf die Anschaffung des Sicherheitsfunknetzes Polycom. Der Grosse Rat bewilligte das 29,7 Millionen Franken teuere Projekt am 18. März dieses Jahres.
«Mit dem Polycom-System sollten Störaktionen von Hackern nicht mehr möglich sein», sagte Polizeisprecher Marco Bordoli auf Anfrage.
Bei Polycom handelt es sich um ein gesamtschweizerisches Sicherheitsfunknetz. Die Behörden versprechen sich davon eine abhörsichere Kommunikation zwischen Polizei, Grenzwacht, Rettungsdiensten und Zivilschutz. Bis Ende 2012 soll das System in allen Kantonen in Betrieb sein.