Cloud-Computing-Services umfassen sowohl On-Demand-Infrastruktur als auch On-Demand-Software, die dynamisch an die Erfordernisse von Unternehmen oder Usern angepasst werden können.
Dies würde eine verbrauchsbezogene Abrechnung der zur Verfügung gestellten IT-Services ermöglichen. Unternehmen müssten teure Server-Infrastruktur nicht mehr selbst unterhalten. Stattdessen würde benötigte Soft- und Hardware sowie deren Administration einfach angemietet werden.
«New York Times» nutzt Cloud Computing
Auf Anbieterseite werden vornehmlich grosse Unternehmen wie Microsoft oder IBM in den Markt eintreten. Umfangreiche Webservices wie Amazons Elastic Compute Cloud werden durchaus schon in Anspruch genommen. So hat die «New York Times» für die Generierung von PDF-Dateien aus elf Millionen redaktionellen Artikeln für ihr Online-Archiv kurzerhand auf Cloud-Dienste von Amazon zurückgegriffen.
54 Prozent von Deutschlands CTOs versprechen sich durch webbasierte IT-Lösungen eine Senkung der Fixkosten. Sicherheitsbedenken rund um die Verlagerung ganzer Firmenanwendungen in grosse Rechenzentren stehen jedoch einer schnelleren Marktdurchdringung vorerst entgegen.
Nach Ansicht des US-Marktforschungsinstituts Gartner ist erst ab 2015 mit einer breiten Durchsetzung der Technologie zu rechnen. In den USA und Grossbritannien findet Cloud-Computing allerdings schon jetzt mehr Zuspruch.
Nutzung von Cloud-Computing nimmt nur langsam zu
IDC rechnet schon bis 2012 mit einer Verdreifachung der Investitionen in Cloud-Computing. Large-Scale-Computing werde bis dahin jedoch der primäre Anwendungsbereich bleiben.
Die Verbreitung von webbasierten IT-Systemen nimmt immer mehr zu. /


«Zuallererst stellt sich die Frage, ob Unternehmen von ihrer Leitungsinfrastruktur her schon reif für Cloud-Computing-Lösungen sind», sagt Joachim Seidler, Leiter von IDC Central Europe.
Das enorme Marktpotenzial von webbasierten Lösungen sei zwar unbestritten, für eine seriöse Prognose müsse aber erst eine vernünftige Datenbasis hergestellt sein. «Die Nutzung von komplexen webbasierten Applikationen durch Heimanwender wird in den nächsten Jahren noch eine untergeordnete Rolle spielen», meint Seidler. In ökonomischer Hinsicht bliebe die Vorrangigkeit des B2B-Marktsegments weiter bestehen.
Knackpunkt Sicherheit
Bei Webanwendungen ist derzeit nicht dieselbe Funktionsgarantie wie bei lokalen Anwendungen gegeben. In technischer Hinsicht bleiben der sichere Zugriff über den Webbrowser sowie die Frage der Datenhaltung in gänzlich ausgelagerten Systemen die Knackpunkte.
«Externe Bedrohungen, gesetzliche Auflagen und eine stetig zunehmende Komplexität von EDV-Systemen sind schon jetzt die vorrangigen Herausforderungen im Bereich IT-Security. Adäquate Sicherheitslösungen hinken externen Anforderungen daher meist hinterher,» so Seidler weiter.
An diesem Umstand werde sich auch im Zuge der weiteren Verbreitung von Cloud-Computing-Services nichts ändern. Gerade im Sicherheitsbereich könnten Unternehmen wie Heimanwender von Cloud-Technologien stark profitieren, heisst es indes in einem Bericht von Magnus Kalkuhl, Virenanalyst bei Kaspersky Labs.
Für Heimanwender noch wenig interessant
Trotz interessanter Ansätze wie Googles Browser-Plug-In Native Client sind Webanwendungen für Heimanwender noch von geringem Interesse. Webapplikationen können über die Browser nicht voll auf die Prozessoren der Client-Rechner zugreifen. Eine entsprechende Kompilierung von Programmquellcode für die Zielplattform würde das Leistungsvermögen von Webanwendungen enorm erweitern. Mit Sandbox-Technologien müsste aber dafür gesorgt werden, dass potenziellen Angreifern nicht Tür und Tor geöffnet werden.