Lokale Behördenvertreter berichteten dagegen, die Dorfbewohner von Ganj Abad und Geraani hätten Listen erstellt, auf denen 147 Opfer der US-Luftangriffe verzeichnet seien. Viele der Toten seien Zivilisten, die in ihren Häusern vor den schweren Kämpfen in dem Gebiet Zuflucht gesucht hätten.
Das amerikanische Militär und die Regierung in Kabul erklärten dagegen, den gemeinsamen Ermittlerteams sei es nicht möglich gewesen, festzustellen, welche der Opfer zu den Taliban gehörten und welche unbeteiligt gewesen seien. Alle Toten seien bereits beerdigt worden.
Nach Karsais Angaben kamen bei den Angriffen am etwa 130 Zivilisten ums Leben. (Archivbild) /


Die Dorfbewohner hätten zwar Zuflucht in ihren Häusern gesucht, nach Militärangaben seien sie dort aber von den Taliban absichtlich festgehalten worden. Die Aufständischen hätten dann aus den Häusern heraus die afghanischen und ausländischen Koalitionstruppen angegriffen.
Karsai fordert Ende der Luftangriffe
Der afghanische Präsident Hamid Karsai fordert ein Ende der US-Luftangriffe. Die Luftangriffe seien «nicht akzeptabel», sagte Karsai am Freitagabend im US-Fernsehsender CNN.
«Wir glauben sehr, dass Luftangriffe im Kampf gegen den Terrorismus nicht wirksam sind, dass es durch Luftangriffe eher zivile Opfer gibt.» Nach Karsais Angaben kamen bei den Angriffen am vergangenen Dienstag etwa 130 Zivilisten ums Leben.