In den vergangenen Jahren habe es in Nazareth bedauerlicherweise Spannungen zwischen Christen und Muslimen gegeben, sagte der Papst bei der Freiluftmesse in der Heimat Jesu.
Er rief die Menschen «in Treue zu unserem gemeinsamen Glauben an den einen Gott» zur Versöhnung auf. Nazareht, der Überlieferung nach die Heimat von Jesus, ist heute eine der grössten arabischgeprägten Städte Israels.
Hintergrund der Spannungen zwischen Christen und Arabern in Nazareth ist der Streit um Pläne zur Errichtung einer Moschee neben der Verkündigungsbasilika.
Rund jeder dritte der 60'000 Einwohner von Nazareth ist christlichen Glaubens. Der Papst wollte im Anschluss an die Messe am Donnerstag unter anderem noch den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu treffen. Am Freitag geht die einwöchige Nahostreise Benedikts XVI.
Papst Benedikt besuchte ein palästinensisches Flüchtlingslager. /


zu Ende.
Politischer Tag
Am Mittwoch hatte Benedikt sich am bislang politischsten Tag seiner einwöchigen Reise in Bethlehem leidenschaftlich für ein souveränes Heimatland für die Palästinenser eingesetzt. Gleichzeitig rief er zu Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung auf.
Vor allem palästinensische Christen waren zum Empfang des Papstes unweit der Geburtskirche gekommen, wo gemäss der Überlieferung Jesus zur Welt gekommen war. Papst Benedikt XVI. besucht dieser Tage zum ersten Mal die palästinensischen Gebiete.
Für einen palästinensischen Staat
An Präsident Abbas gewandt erklärte der Papst: «Der Vatikan unterstützt das Recht ihres Volkes auf einen souveränen palästinensischen Staat im Land ihrer Vorfahren.»
Am Nachmittag hatte das Kirchenoberhaupt schliesslich ein Flüchtlingslager in der Nähe von Bethlehem besucht. Das Aida-Lager ist mit etwa 4000 Einwohnern eines der kleinsten Flüchtlingslager im Westjordanland; es gilt als Symbol für das Leid tausender Palästinenser, die ihre Häuser im ersten Nahostkrieg von 1948 verlassen mussten.