Die entsprechenden Webangebote, die sich derzeit noch in einer ersten Testphase befinden, sollen im späteren Verlauf der Woche offiziell vorgestellt werden. Hintergrund des verstärkten Webengagements des US-Militärs ist vor allem der Versuch, der kontinuierlichen Verbreitung von mutmasslichen Falschinformationen und Propaganda im Internet durch die Taliban entgegenzuwirken.
Laut einem Militärsprecher sei es äusserst wichtig, die Öffentlichkeit, die sich ihre Nachrichten mittlerweile immer seltener in Printform besorge, auch im Internet mit den neuesten Meldungen zu versorgen. Nur auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass man «im Informationskrieg mit den Taliban» nicht den Kürzeren ziehe.
Andere Lesersegmente erschliessen
«Es gibt heute einen ganzen Bereich des Publikums, der seine Nachrichten von alternativen Quellen ausserhalb der traditionellen Medien sucht. Mit den nun gestarteten Webangeboten wollen wir sicherstellen, dass wir auch diese Segmente erreichen», erklärt Greg Julian, Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, gegenüber einer US-amerikanischen Nachrichtenagentur.
Man wolle nicht «im Informationskrieg mit den Taliban» den Kürzeren ziehen. /


Die aktuell gestartete Online-Informationsoffensive sei die erste ihrer Art in einem aktiven Kriegsgebiet. Nachdem die entsprechenden Seiten auf Facebook, YouTube und Twitter die vorläufigen Testphasen hinter sich gebracht hätten, wolle man mit ihr Tausende von Usern erreichen.
Falschangaben entgegenwirken
Ein gesteigertes Informationsengagement im Web sei dem Militärsprecher zufolge unumgänglich geworden, da die Taliban dort sehr ausgiebig versuchen würden, durch die Verbreitung von Falschangaben ein verzerrtes Bild der Geschehnisse in Afghanistan entstehen zu lassen.
Der Darstellung Julians zufolge basiert die neue Kommunikationsstrategie des US-Militärs auf mehreren unterschiedlichen Aspekten. Eine zentrale Rolle soll unter anderem der Mikro-Blogging-Dienst Twitter spielen, der regelmässig mit aktuellen Nachrichtenmeldungen aus Afghanistan gefüttert werden soll.
Meldungen vor den Nachrichtenagenturen
«Afghanische und Koalitionskräfte haben vier aufständische Kämpfer und zwei Verdächte in der Provinz Wardak festgenommen», berichtete das US-Militär beispielsweise gestern, Montag, in einem seiner ersten Twitter-Postings noch lange bevor die entsprechende Nachricht auch die traditionellen Medien erreicht hatte.
Zudem will man aber auch Mitglieder der US-Streiträfte dazu ermutigen, durch das Einstellen von Fotos und eigenen Geschichten, ihre ganz persönlichen Erlebnisse und Eindrücke aus dem Krisengebiet mit der Öffentlichkeit zu teilen.