Statt auf «Angstmacherei zu setzen» und mit Arbeitsplatzverlusten zu drohen, sollen die Pharmaunternehmen «jetzt und freiwillig ihren Beitrag zur Stabilisierung der Gesundheitskosten leisten», schrieben vier Konsumentenorganisationen und der Dachverband Schweizerischer Patientenstellen.
Ende Mai hatte das Bundesamt für Gesundheit für 2010 einen Anstieg der Krankenkassenprämien um durchschnittlich 15 Prozent angekündigt. Um diesen zu dämpfen, wird nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht.
Sparziel von 400 Mio. Franken
Am 12. Juni hatten sich der Krankenkassendachverband santésuisse und die Pharmaindustrie auf ein Sparziel von 400 Millionen Franken geeinigt. Über die Massnahmen, die zu diesem Ziel führen könnten, wurde keine Einigung erzielt.
Die Pharmaindustrie wird freiwillig nichts ihrer Pfründe abgeben. /


Nun erarbeitet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Änderungen in der entsprechenden Verordnung. Der Spareffekt dieser Vorschläge liege unter den vereinbarten 400 Millionen Franken, sagte santésuisse-Sprecher Felix Schneuwly am Montag. Der Vorschlag des Bundes enthält laut Schneuwly keine Zahlen über den erwarteten Spareffekt; diesen hat santésuisse selbst errechnet.
Gespräche zwischen Pharmaunternehmen und Krankenkassen
Ebenfalls am Montag fand gemäss BAG eine Unterredung zwischen Pharmaunternehmen und den Krankenkassen zu den Massnahmen statt. Eine Information über diese nicht-formelle Anhörung folgt noch vor den Sommerferien.
Im Raum steht unter anderem eine Anpassung des Länderkorbes, mit dem der Bund die Medikamentenpreise festlegt. Ausserdem sollen die Medikamentenpreise häufiger überprüft werden.