Davis, der an der El Kuds-Universität im Westjordanland Soziologie lehrt, gehört der Fatah seit 1984 an. Der 66-jährige Professor besitzt die doppelte israelisch-britische Staatsbürgerschaft, betrachtet sich aber selbst «an erster Stelle» als Palästinenser.
Im Revolutionsrat will er alle «nicht-arabischen Aktivisten vertreten, die sich am palästinensischen Kampf beteiligt haben».
Seit 60er für Palästinenser eingesetzt
Davis engagiert sich seit den 1960er Jahren für das Anliegen der Palästinenser. Zunächst kämpfte er als Menschenrechtsaktivist gegen die Beschlagnahme von Land der arabischen Minderheit in Israel. Mit seinen zunehmend radikaleren Ansichten brachte er über die Jahre jedoch selbst fast die gesamte israelische Linke gegen sich auf.
Regelmässig prangert er Israel als «Apartheidsstaat» an, fordert einen Boykott seiner Institutionen sowie die Ersetzung des jüdischen Staats durch einen «demokratischen Staat gemeinsam mit den Palästinensern».
Uri Davis, in Jerusalem geboren, sieht sich in erster Linie als Palästinenser. /


Gemeinsam mit seiner palästinensischen Ehefrau lebt Davis im Westjordanland.
Generationswechsel vollzogen
Wie schon beim Zentralkomitee vollzogen die mehr als 2000 Delegierten auch beim Revolutionsrat zudem einen Generationswechsel: Von den 80 der 120 Mitglieder, die zur Wahl standen, wurden 70 meist jüngere Kandidaten neu in den Rat berufen. Unter ihnen waren auch elf Frauen.
Während des elftägigen, teils stürmischen Fatah-Treffens in Bethlehem verabschiedeten die Delegierten auch ein neues Programm. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas wurde an der Spitze der Fatah bestätigt. Er von einem erfolgreichen Treffen.
Nach Abbas' Angaben soll schon in den nächsten Tagen auch der palästinensische Nationalrat, das oberste legislative Organ der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), zusammentreten. Ziel sei es, der PLO «neuen Schwung» zu geben, so Abbas. Zum letzten Mal tagten die 500 Vertreter des Nationalrats 1996 in Gaza.